Sie sind hier: Home > Aargau > Nur bei dieser Partei ist alles wie früher – so hat sich das Brugger und Windischer Parlament in vier Jahren verändert

Nur bei dieser Partei ist alles wie früher – so hat sich das Brugger und Windischer Parlament in vier Jahren verändert

Am Sonntag entscheidet sich, wer ab 2022 die Brugger und Windischer Bevölkerung im Einwohnerrat vertreten wird. Im Prophetenstädtchen stehen dieses Jahr elf Kandidierende mehr zur Wahl als noch 2017 (heute 103, damals 92), in der Nachbargemeinde sind es 73 statt 59. Aber nicht alle vor vier Jahren gewählten Vertreterinnen und Vertreter sitzen noch in den Parlamenten.

Rahel Downey, ehemalige Einwohnerrätin, SP.

Von den 40 Einwohnerrätinnen und Einwohnerräten, die die letzte Amtsperiode in Windisch angetreten haben, beendeten 20 Prozent – oder im Detail eine Frau und sieben Männer – die Legislatur nicht. Jede Partei, darunter SP, SVP, FDP, CVP/Die Mitte und EVP, erfuhr mindestens einen Abgang. Am meisten Wechsel gab es bei den dominierenden Sozialdemokraten (18 Sitze) mit drei Verabschiedungen: Familienfrau Rahel Downey trat bereits an der Sitzung im Sommer 2018 aus beruflichen und familiären Gründen zurück.

Weiter gaben Goran Marinkovic sowie Dave Roth ihr Amt ab. Architekt Roth hatte bei den Wahlen im November 2017 gesamthaft über alle Parteien hinweg die meisten Stimmen erzielt (1023). Seine Rolle als Einwohnerratspräsident übernahm SVPler Pascal Schlegel.

Anzahl Frauen nahm in Windisch zu, in Brugg dafür ab

Martin Schibli, ehemaliger Einwohnerrat Windisch, EVP. 

Bei der FDP (7 Sitze) verliessen Peter Vismara und Markus Graf den Einwohnerrat Windisch. Vismara kehrte der Legislative nach vielen Jahren den Rücken, weil er umzog. Für die SVP (Rücktritt: Stephan Häberli) und EVP (Rücktritt: Martin Schibli) galt es je eine Person zu ersetzen. Kulturingenieur Schibli trat Ende 2020 nach fast einem Vierteljahrhundert im Einwohnerrat zurück.

Er freue sich auf eine längere Verschnaufpause von der Politik und mehr erholsame Zeit, erklärte er damals der AZ. Der pensionierte Arzt Algimantas Gegeckas (Die Mitte) verliess den Einwohnerrat bereits auf Ende des ersten Jahrs der damaligen Amtsperiode 2018–2021.

In Brugg kam es prozentual zu exakt gleich vielen Abgängen wie in Windisch: 20 Prozent, sprich zehn Angehörige der insgesamt 50 Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte, legten ihr Amt vorzeitig nieder. Dabei verzeichnete ebenfalls die SP (10 Sitze) die grösste Veränderung: Nach Alessandra Manzelli, die Ende 2019 austrat, verliessen Karin Schödler und Vanessa Eggimann den Rat.

Regula Zwicky, ehemalige Einwohnerrätin, Die Mitte. 

Die FDP (13 Sitze) als stärkste Partei erlebte hingegen zwei Rücktritte (Silvia Kistler-Wuffli und Hanspeter Stalder), ebenso wie Die Mitte. Neben Barbara Iten zog sich Apothekerin Regula Zwicky (beide Die Mitte) aus dem Brugger Parlament zurück, weil sie aus Brugg wegzog.

SVP (Rücktritt: Sandro Rossi), Grüne (Rücktritt: Samuel Moor) und EVP (Rücktritt: Konrad Zehnder) vermeldeten je einen Wechsel. Geologe Zehnder reichte seinen Rücktritt nach zwölf Jahren im Einwohnerrat ein. Im Informationsbulletin der Ortspartei hiess es dazu: «Wir freuen uns, dass er nun mehr Gelegenheit hat, seine Zeit in den Bündner Bergen zu verbringen.»

Die einzige Partei, die seit 2018 in der ursprünglich gewählten Formation geblieben ist, ist die dreiköpfige GLP. Das Einwohnerratspräsidium hatten in den letzten vier Jahren Stefan Baumann (SVP) und Rita Boeck (SP) inne.

Durch die Wechsel ist die Anzahl Frauen in der Windischer Legislative von 13 Einwohnerrätinnen auf 14 leicht gestiegen, in Brugg dahingegen von 17 auf 15 Parlamentarierinnen gesunken.

Am wenigsten Teilnehmende hatte der Einwohnerrat im Januar

Während der vergangenen vier Jahre hatte weder der Einwohnerrat Windisch noch der von Brugg an einer der Sitzungen Vollbesetzung. Im Prophetenstädtchen nahmen an den 20 protokollierten Terminen im Schnitt 46 von 50 Parlamentarierinnen und Parlamentarier teil. Am wenigsten beteiligten sich im Juni 2018: Damals waren nur 40 Personen der Legislative anwesend. Höchstbesetzung hatte das Gremium mit 49 Anwesenden.

Wegen der Pandemie fanden beziehungsweise finden die Sitzungen der beiden Einwohnerräte phasenweise im Campussaal statt. 

In Windisch lag der Durchschnitt an Teilnehmenden in der Amtsperiode 2018–2021 bei 37 von 40 Vertreterinnen und Vertretern. Maximal 39 Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte haben die 15 protokollierten Sitzungen gemeinsam besucht. Die geringste Teilnehmerzahl wurde im Januar 2021 mit 32 Personen verzeichnet.

Das letzte Mal in seiner aktuellen Zusammensetzung trifft sich der Einwohnerrat Brugg am 11. Dezember. Die Windischerinnen und Windischer laut Website hatten ihre finale Sitzung bereits im November.