Entscheide über Mega-Fusion im Suhrentaler Forst nächstes Jahr

Der Interessenverband WaldAargau feiert mit einer Medienmitteilung unter dem Titel «Drei Pensionierungen bieten Chance für die Überprüfung der Forstbetriebsstrukturen» die angedachte Zusammenlegung der Forstbetriebe im Suhren- und Ruedertal. Wie die «Aargauer Zeitung» am

20.  November berichtete, überlegt zudem auch der Forstbetrieb Kölliken-Safenwil, ob er sich der geplanten Fusion anschliessen soll.

Der in Muri beheimatete Verband WaldAargau nimmt für sich in Anspruch, die Anliegen und Interessen der Aargauer Waldeigentümer zu vertreten. Durch seine Mitglieder werden 38 000 Hektaren Wald bewirtschaftet. Dies sind rund 80 Prozent der Aargauer Waldfläche. Der Geschäftsführer von WaldAargau, Theo Kern, ist auch als Experte tätig. In dieser Funktion begleitet er das Suhrentaler Fusionsprojekt.

Laut der Medienmitteilung von WaldAargau soll der neue Forstbetrieb im Januar 2022 starten, also in gut zwei Jahren. «Bis Ende 2019 steht fest, wie es weitergeht», heisst es. Folgen die Gemeinden den Empfehlungen des Berichts, so würden bis im Sommer 2020 die nächsten Arbeiten in Angriff genommen. Es entstünden Betriebsstrategie und Anstaltsordnung. «Die Gemeinden können für die Wintergemeindeversammlungen 2020 die neue Anstaltsordnung traktandieren», so die Medienmitteilung.

Gemeindeanstalt würde über Maschinen-Kauf befinden

Die Ausgangslage: Zwischen 2021 und 2025 gehen die Förster der Forstbetriebe Oberes Suhrental, Muhen-Hirschthal-Holziken und Leerau-Rued in Pension. «Die drei Forstbetriebe nutzen diese Ausgangslage als Chance und hinterfragen die aktuellen forstbetrieblichen Strukturen.» Die betroffenen Waldeigentümer der elf Gemeinden wollen in Zukunft einen schlagkräftigen und robusten Forstbetrieb mit interessanten Arbeitsplätzen.

Die zukunftsfähigste Betriebsstruktur besteht laut Medienmitteilung aus einem Betrieb mit gut 2100 Hektaren Wald und zwei ausgebildeten Förstern an der Spitze. Bei den Maschinisten und Forstwarten sind ebenfalls zwei Gruppen mit drei bis vier Mitarbeitern vorgesehen.

Optimale Rechtsform für einen Forstbetrieb mit diesen Rahmenbedingungen sei eine selbstständige öffentlich-rechtliche Gemeindeanstalt. Eine Gemeindeanstalt könne selbstständig in den Fahrzeugpark investieren. Es wird nicht mehr an den Ortsbürgergemeindeversammlungen über den Kauf von Forstfahrzeugen entschieden werden müssen (oder können).

Ein zentraler Neubau in der Industriezone wäre optimal

Die aktuellen Forstwerkhöfe in Kirchleerau, Staffelbach und Muhen seien zu klein, so die Medienmitteilung. Sie könnten zum Teil nicht erweitert werden oder liegen am Rande des neuen Forstbetriebs. Für den Zusammenhalt des 9-köpfigen Teams sei ein zentraler Standort wichtig. Der ehemalige Forstwerkhof von Schöftland wäre von der Lage her eine Variante. Theo Kern lässt sich zur Standortfrage folgendermassen zitieren: «Auch dieser ehemalige Forstwerkhof ist zu klein, das Ausbaupotenzial ist jedoch an diesem zentralen Standort vorhanden.» Kern empfiehlt zudem, einen Neubau in einer Industriezone zu prüfen. Ein Neubau sei nicht viel teurer und könne die Bedürfnisse des neuen Betriebs optimal abdecken. Mit einem Neubau in der Industriezone sei die Investition abgesichert.