
Fertig mit dem Hundekotterror: Kommt jetzt die Littering-Polizei?
Rund eine Tonne Hundekot entsorgt der Aarburger Werkhof jeden Monat. Die Gemeindeangestellten beobachten dabei ein Problem, das viele Menschen ärgert: Immer mehr Hundehalter kehren die Haufen ihrer Tiere gar nicht erst zusammen, sondern lassen sie einfach liegen. Werkhofleiter Oskar Blättler sagt, mit der zunehmenden Bevölkerungs- und Haustierzahl habe sich das Problem zugespitzt. «Die schwarzen Schafe unter den Haltern lassen die Haufen selbst dort liegen, wo Kinder spielen. Eine Riesen-Moorerei.»
Die Problematik übersteigt das Thema Tierkot bei weitem: Auch achtlos weggeworfene Zigarettenstummel, Glasflaschen und anderer Abfall verdeutlichen die «Respektlosigkeit und den Egoismus» (Zitat einer Leserin) in der heutigen Gesellschaft.
Verlängerter Arm der Polizei
Dem Littering und speziell dem Hundekotterror will der Aarburger Gemeinderat Fredy Nater nicht mehr länger zusehen. Der Ressortverantwortliche Sicherheit & Ordnung prüft, ob künftig Gemeindeangestellte als «verlängerter Arm» der Regionalpolizei ebenfalls Litteringbussen austeilen könnten.
«Ob nun Hundekot oder sonstiger Abfall und Schmutz, das ist einfach unschön und ist schlichtweg nicht akzeptabel, wenn es nicht korrekt entsorgt wird», erklärt Nater. Die Berichterstattung dieser Zeitung sei zum richtigen Zeitpunkt gekommen, denn er nerve sich schon länger. Bereits hat Fredy Nater Kontakt mit dem Stadtrat von Lausanne aufgenommen; dieser hat vergangenes Jahr die Polizeiverordnung dahingehend geändert, dass neu auch Stadtangestellte Bussen erteilen können. «Ich werde die Ausgangslage und Möglichkeiten fundiert abklären», sagt Fredy Nater, «und mir mit dem Feedback aus Lausanne die weiteren Schritte überlegen.»
Alle büssen für den Frevel von Wenigen
Er sehe nicht ein, warum die Gesamtheit der Steuerzahler für den Frevel Einzelner aufkommen müsse. Nater stellt sich vor, dass in Zukunft auch in Aarburg und weiteren Gemeinden des Bezirks Gemeindeangestellte in flagranti erwischte Littering-Büsser abstrafen können. «Wenn es ans Portemonnaie geht, dann bessert sich die Lage vielleicht.» Einfach so auf regionaler Ebene eingeführt werden könnte die Bussgeldlösung aber nicht. Es bräuchte eine Rechtsänderung auf Kantonsebene.
Hundekot sorgt seit Jahren und überall in Europa für grossen Ärger. Exemplarisch zeigt sich die Situation auch in Hessen, dazu mehr im untenstehenden Video. (Quelle: youtube/hrfernsehen)