Filialschliessung: Blitzartiger Kahlschlag bei Vögele Shoes

Vögele gehört zu den traditionsreichen Namen im Schweizer Schuhhandel. Die «Vögele Shoes»-Läden waren für den Detailhandel an vielen Orten eine Bereicherung. Zum Teil an besten Adressen. So verkaufte das Unternehmen seine Schuhe in Aarau seit Menschengedenken an der Bahnhofstrasse. 2010 betrieb die Karl-Vögele-Gruppe landesweit fast 300 Filialen. Letzte Woche wurde bekannt, dass die Vögele -Gruppe erneute den Besitzer gewechselt hat.

Totalausverkauf der Lagerbestände

Nach nur drei Jahren hat der stark aufs Internet-Geschäft ausgerichtete polnische Schuhhändler CCC das Interesse am stationären Schuhhandel von Vögele in der Schweiz verloren. Er verkaufte die Läden an ein deutsches Ehepaar. Und dieses treibt die Restrukturierung im Expresstempo voran. Im Rahmen der Unternehmensverkaufs kommt es auch zu einem Totalausverkauf der Lagerbestände. Dieser begann bereit am Freitag. Das Sortiment sei unter den bisherigen Eignern zu wenig auf die Schweizer Kundschaft ausgerichtete gewesen, und dies werde nun korrigiert, erklärte Vögele-CEO Max Bertschinger der «NZZ». Gleichzeitig werden überraschend weitere 36 Filialen geschlossen, so dass Vögele Shoes künftig nur noch 80 Läden haben wird. Darunter sind auch solche wie Aarau, die bis vor kurzem noch als ganz gesichert galten.

20 bis 30 Mitarbeiter verlieren ihren Job

Welche Standorte von der Schliessung betroffen sein werden, wurde bisher noch nicht kommuniziert. Fest steht, dass die Schaufenster der Filialen in Aarau, Lenzburg (beim Coop) und Unterentfelden (beim Coop) mit roten «Wir schliessen diese Filiale»-Plakaten vollgepflastert sind. Wegen der neuen Restrukturierung werden 20 bis 30 von noch 600 Mitarbeitern ihren Job verlieren, so die «NZZ». Der Schuhhandel ist seit einiger Zeit wegen des Internets stark unter Druck. Im Mai 2020 ging der Schuhhändler Pasito-Fricker (hatte eine Filiale in Aarau) Konkurs. Und von Vögele Shoes berichtet die «NZZ»das Unternehmen habe im Geschäftsjahr 2020 einen Verlust von 37 Millionen Franken eingefahren. Der Umsatz sei um rund 30 Prozent auf knapp 112 Millionen Franken eingebrochen.