Sie sind hier: Home > Sport > Beim FC Solothurn überwiegt nach der Vorrunde die Erleichterung: «Können ein bisschen entspannter in die Festtage»

Beim FC Solothurn überwiegt nach der Vorrunde die Erleichterung: «Können ein bisschen entspannter in die Festtage»

«Unbeschreiblich gross» sei die Erleichterung am Samstag nach dem Sieg im Strichkampf gegen den SC Buochs gewesen, blickt FCS-Präsident Marc Kalousek zurück: «Der ganze Verein, vom Nachwuchstrainer bis zum Stadionsprecher, fieberte mit und hoffte, dass das Runde endlich ins Eckige geht.» Nach vier Niederlagen in Serie mit einem Torverhältnis von 0:11 feierte der FC Solothurn mit dem 4:2 gegen Buochs im siebten Anlauf endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison und überwintert auf dem drittletzten Tabellenrang.

Hätte der FC Solothurn dieses kapitale Spiel der 14. Runde verloren, wäre er auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. «Nach dem Schlusspfiff spürte man im Stadion eine riesige Freude und extreme Erleichterung», spricht Kalousek von einem sehr wichtigen Sieg: «Nun können wir alle ein bisschen entspannter in die Festtage. Die Leistungsbereitschaft der Spieler war immer da, aber die Spiele gewinnt man halt nur mit Toren.» Nur deren 17 erzielte Solothurn in 14 Spielen. Eine geringere Ausbeute weisen lediglich der Tabellenachte Luzern II sowie die beiden Kellerkinder Buochs und Zug auf.

Solothurns Präsident Marc Kalousek – flankiert von den beiden Co-Präsidenten Francisco Fernandez (l.) und Claudio Cappelli (r.).

«Mit dem Resultat in dieser Vorrunde hat niemand gerechnet», kommentiert Marc Kalousek den zwölften Zwischenrang der Solothurner. Das Ungemach habe bereits mit der 0:10-Kanterniederlage im Schweizer Cup gegen den FC Zürich kurz vor dem Saisonstart angefangen. «Das zog sich dann durch die komplette Hinrunde», sagt Kalousek, «und wenn einmal der Wurm drin ist, kann der Fussball brutal hart sein.»

Die junge Mannschaft habe in den letzten Wochen viel Lehrgeld bezahlen müssen: «Der FC Solothurn war vor neun Jahren zum letzten Mal im Abstiegskampf. Wir mussten alle wieder lernen, mehrere Wochenenden in Folge mit Niederlagen umzugehen. Platz zwölf ist nicht unser Anspruch, aber wegen des starken Charakters des Teams bin ich überzeugt, dass wir stärker aus der Winterpause kommen werden.»

Der FC Solothurn gehörte vor dem Start zum Favoritenkreis

Das Kader verfüge über die nötige Qualität, ist Marc Kalousek überzeugt. Schliesslich habe der FC Solothurn die vergangene Vorrunde mit «mehrheitlich denselben Spielern» auf dem dritten Platz beendet. Mit den beiden ehemaligen FC-Basel-Profis Robin Huser und Yves Kaiser wurde die Mannschaft auf diese Saison hin zusätzlich verstärkt.

«Hätte man eine Umfrage bei den anderen Erstligisten gemacht, wer zu den Favoriten gehört, wäre der Name FC Solothurn sicher oft gefallen», sagt Kalousek. «Das gewünschte Saisonziel können wir wohl nicht mehr erreichen. Wir wollen die Rückrunde als separate Saison anschauen.»

Trainer Jürg Widmer wurde nach elf Spieltagen seiner dritten Saison beim FC Solothurn entlassen.
Ronald Vetter übernahm für Jürg Widmer ad interim für die abschliessenden drei Meisterschaftsspiele. Er beendete sein kurzes Engagement mit dem wichtigen 4:2-Sieg gegen den SC Buochs.

Jürg Widmer, der für die letzten drei Spiele des Jahres durch Interimstrainer Ronald Vetter ersetzt wurde, hatte als Verstärkung des Kaders einen zusätzlichen Stürmer gefordert. Der Präsident lässt offen, ob es in der Winterpause zu Anpassungen kommt: «Wir halten die Augen offen nach interessanten Spielern, die zu uns passen würden. Sollte es zu Verstärkungen kommen, dann wären dies wohl eher erfahrene Spieler.»

Als erstes Schlüsselspiel des Jahres 2022 sieht Kalousek die Cup-Qualifikation gegen den FC Münsingen im März. «Wir wollen im Sommer wieder am Schweizer Cup teilnehmen», stellt er klar, «in der Liga wird das erste Ziel sein, aus der Abstiegszone wegzukommen, um dann den Fokus auf die neue Saison zu legen.»

Froh, dass endlich die Winterpause ansteht

2017, 2018 und 2019 schaffte es Solothurn dreimal hintereinander in die Aufstiegsspiele. Sind die fetten Jahre vorbei? «Aus finanzieller Sicht gab es nie fette Jahre», sagt Kalousek. «Der FC Solothurn hat stets versucht, mit den gegebenen Mitteln das Beste zu erreichen. Jedem ist klar, dass wir seit einigen Jahren aufsteigen wollen. Aber nebst einer sehr konstanten Saison braucht es dafür auch immer das nötige Glück. Dieses hatten wir leider nicht. Und dann kann man halt wie jetzt auch mal ins Stocken kommen.»

Trotz des Absturzes auf Platz zwölf sei der FCS nicht vom Kurs abgekommen: «Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einzubauen und zu fördern, ist der richtige Weg für den Klub und auch die Region.»

Loic Chatton war mit sieben Toren der treffsicherste Spieler des FC Solothurn in der Vorrunde.

Die Mannschaft brauche die externen Führungsspieler wie Loic Chatton oder Marco Mathys. Die Eigengewächse, «die nur das Shirt des FC Solothurn kennen und zu Führungsspielern gereift sind», seien für das Team aber ebenfalls unverzichtbar. «Der FCS kann nur als Gesamtes harmonieren. Das war in den vergangenen Tagen in allen Bereichen spürbar. Bei jedem Einzelnen waren der Wille und der Ehrgeiz da», sagt Marc Kalousek. «Wir haben zuletzt eine kämpferische und engagierte Mannschaft gesehen. Auf dieser Leistung kann in der Rückrunde aufgebaut werden. Trotzdem sind wir froh, dass nun zuerst die Winterpause kommt.»