
General Electric baut in der Schweiz 1200 Stellen ab – fast 700 erhalten Kündigung
Wie viele Stellen baut General Electric in der Schweiz ab? Die Frage treibt die Schweizer Belegschaft nicht nur am Hauptsitz in Baden seit Monaten um.
Heute Montag schafft der Konzern Klarheit. Wie SRF berichtet, würden seit 9.30 Uhr die Angestellten im Gebäude «Konnex» in Baden über die Pläne informiert. Dies auch über das GE-Intranet.
Kurz nach 10 Uhr verschickt General Electric eine Medienmitteilung. Sie habe die Mitarbeitenden über „die Resultate des Konsultationsverfahrens“ informiert.
Ziel des beschlossenen Plans ist es, „die grossen Herausforderungen auf dem Energiemarkt zu bewältigen und GE langfristig erfolgreich zu positionieren“.
Und wie viele Stellen sind betroffen? Gemäss GE sieht der Plan einen möglichen Abbau von höchstens 1200 Stellen vor – ungefähr 15% weniger als ursprünglich vorgeschlagen. Jedoch: „Aufgrund der natürlichen Fluktuation und des Anfang Jahr lancierten Austrittsplans, beträgt die tatsächliche Anzahl der verbleibenden betroffenen Stellen höchstens noch 684.“
Schwierige Situation
GE Power sei sich der sehr schwierigen Situation für die Mitarbeitenden bewusst und halte „am umfassenden und gut ausgebauten Sozialplan fest“. Das oberste Ziel sei es, eine neue Stelle für die betroffenen Mitarbeitenden zu finden. Eine wichtige Rolle spiele dabei GEs eigener interner Stellen- und Beratungsservice. Dieser habe schon bei der letzten Restrukturierung „massgeblich dazu beigetragen hat, dass 90 Prozent der betroffenen Arbeitnehmenden eine neue Stelle bereits vor dem definitiven Austritt aus GE“ gefunden hätten.
Baden und der Aargau werden informiert
Laut SRF sollen am Nachmittag weitere Informationsveranstaltungen für einzelne Abteilungen anberaumt sein. Danach würden Sozialpartner, die Stadt Baden und der Kanton über den Stellenabbau orientiert.
Im November hatte GE den Abbau von weltweit 12’000 Stellen angekündigt. Davon sollen 4500 in Europa beziehungsweise 1400 in der Schweiz erfolgen. Nun ist also von 1200 Stellen die Rede.
Ein derart radikaler Abbau wäre eine «Katastrophe», sagte Thomas Bauer, der oberste Schweizer GE-Personalvertreter Mitte Mai gegenüber dieser Zeitung. Insbesondere auch für die Schweiz. Hier hatte GE schon vor gut zwei Jahren 900 Arbeitsplätze gestrichen.
Mitte Mai hatten bei GE Konsultationen aller Seiten stattgefunden. Damals wurde erklärt, dass als weiteres Resultat der Konsultation GE 40 Millionen Schweizer Franken investieren wird, um den Standort Oberentfelden nach Birr zu verlegen, mit dem Ziel, einen konsolidierten, konkurrenzfähigen einzelnen Produktionsstandort im Kanton Aargau zu schaffen. Nach Abschluss dieses Prozesses gehören Baden und der neu ausgebaute Produktionsstandort Birr gemeinsam zu den 3 grössten GE Power-Standorten der Welt.