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Blaue, weisse oder nicht markierte Felder: So viel kostet das Parkieren in Brugg und in Windisch

Rund um das Zentrum von Brugg und Windisch finden Automobilistinnen und -mobilisten die kostengünstigste erste Stunde Parkieren in den Blauen Zonen. Dort darf während 60 Minuten kostenfrei parkiert werden. Im Campus-Parkhaus der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) Brugg-Windisch ist die erste Stunde mit 2.50 Franken tagsüber am teuersten.

Für drei Stunden Aufenthalt sind die Parkfelder an der Freudensteinstrasse in Brugg am Tag am preiswertesten. Dort bezahlen Lenkerinnen und Lenker 2.40 Franken. Die höchste Summe für drei Parkstunden gibt man tagsüber beim Begegnungszentrum der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) aus. 7 Franken müssen in die dortige Parkuhr eingespeist werden.

Für Langzeitparkierende bestehen grosse Unterschiede. Sie können das Auto an der Klosterzelgstrasse in Windisch während zehn Studen für zehn Franken abstellen. Auf den Parkfeldern der Brugger City Galerie kosten zehn Parkstunden 27 Franken. Auf den Parkfeldern der Medizinisches Zentrum Brugg AG sind die Preise je nach Tageszeit unterschiedlich.

Auch ausserhalb der markierten Felder kann geparkt werden

In der Gemeinde Windisch finden sich laut Michael Wülser, Bereichsleiter Tiefbau und Verkehr bei der Abteilung Planung und Bau, 196 blau und 1295 weiss markierte Parkfelder. 1030 der weiss umrahmten Plätze seien privat bewirtschaftet und die restlichen 265 würden durch die Gemeinde betrieben.

Für das Parkieren an der Freudensteinstrasse bezahlt man an der Parkuhr.

Auch zum Windischer Parkangebot gehört gemäss Wülser die flächendeckende Blaue Zone, die 2007 eingeführt wurde. Wülser erklärt: «Es darf in der Blauen Zone unter Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen auch ausserhalb markierter Felder parkiert werden.» Auf den blau markierten Feldern sowie in der Blauen Zone dürfen Lenkerinnen und Lenker ihre Fahrzeuge tagsüber je nach Ankunftszeit zwischen 60 und 90 Minuten abstellen. Dafür muss eine Parkscheibe im Auto hinterlegt werden.

Hier können elektrische Autos aufgeladen werden

«Gesamthaft gibt es in Brugg zirka 1100 Parkplätze», erklärt Andreas Lüscher, Chef der Regionalpolizei (Repol) Brugg. «Davon werden zirka 800 Parkplätze durch die Gemeinde bewirtschaftet.» Diese Zahl umfasse auch die Felder im Parkhaus Eisi, das die Repol Brugg verwaltet. 279 Plätze sind unterirdisch im Parkhaus verfügbar.

Zur Entwicklung der Parkierungsmöglichkeiten in den letzten Jahren berichtet Lüscher: «Das Parkplatzangebot hat sich bis auf ein paar wenige Parkplätze nicht verändert.» Im Parkhaus Eisi stehen laut dem Repol-Chef zwei E-Parkplätze zur Verfügung. Oberirdisch seien auf den Parkplätzen, welche der Stadt Brugg gehören, bis jetzt keine Ladestationen für elektrisch betriebene Autos installiert worden.

Die Auslastung steigt trotz verdreifachter Anzahl Parkplätze

Das Angebot öffentlich zugänglicher Parkierungsmöglichkeiten in Windisch hat sich gegenüber Erhebungen im Jahr 2007 etwa verdreifacht. «Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Parkfelder liegt heute mit rund 1500 Parkfeldern deutlich über den damals knapp 500 Parkplätzen», erklärt Michael Wülser. Als Grund für die Zunahme nennt Wülser den Bau des FHNW-Campus, der 487 Parkfelder an verschiedenen Standorten beherbergt.

Unter anderem befinden sich die Parkfelder der Fachhochschule Nordwestschweiz nahe der Hochschule für Technik.

Eine weitere Ursache sei die unterschiedliche Handhabung zweckgebundener Parkfelder. 2007 wurden diese noch gelb markiert, heute sind sie weiss. Zusätzlich zu den 495 weissen wurden damals 957 gelbe Parkplätze gezählt. «Die Auslastung der weiss markierten Parkfelder lag 2007 bei 30 Prozent, diejenige der gelb markierten Felder bei 43 Prozent», so Wülser.

Die Nutzung der Parkfelder hat trotz des grösseren Angebots gegenüber 2007 zugenommen. Wülser berichtet:

«Die Auslastung der öffentlichen Parkierung liegt tagsüber bei knapp 50 Prozent.»

Eine Ausnahme diesbezüglich stelle das Gebiet Königsfelden dar, welches 558 Parkplätze umfasst. «Die Gesamtauslastung abends liegt heute bei zirka 20 Prozent», meint Wülser weiter. Auch mit dem Nachfrageanstieg um rund 20 Prozent seien in den meisten Gebieten noch genügend Kapazitäten vorhanden.

Mehr Parkplätze soll es zukünftig nicht geben

Michael Wülser weiss: «Am grössten ist der Parkierungsdruck in Bahnhofsnähe und rund um die PDAG.» Diese Gebiete seien sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. «Im Sinne der Bestrebungen, einen möglichst grossen Anteil des Verkehrs auf den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr zu verlagern, ist ein Ausbau des Parkierungsangebots derzeit nicht angezeigt.»

Mit der Bewirtschaftung der Parkplätze generiere die Gemeinde Windisch jährlich einen Ertrag von zirka 145’000 Franken. «Demgegenüber stehen jährlich variierende Aufwendungen», so Wülser. Diese würden pro Jahr zwischen 70’000 und 110’000 Franken betragen. Nicht in diesen Kosten berücksichtigt sind die Aufwendungen der Verwaltung.

Die Pandemie reduziert Parkgebühreneinnahmen

Andreas Lüscher ist der Chef der Regionalpolizei Brugg.

Die Stadt Brugg nahm mit der Bewirtschaftung der Parkplätze 2020 laut dem Chef der Repol Brugg Andreas Lüscher 418’243 Franken ein. «Mit der Pandemie haben auch die Einnahmen der Parkgebühren abgenommen», meint Lüscher. Er fügt hinzu:

«Mittlerweile erholen sich diese Zahlen wieder, sind jedoch noch nicht auf dem Stand vor der Pandemie.»

Im Jahr 2019 verdiente die Stadt durch die Parkplätze 483’685 Franken. Laut Lüscher ist die Nachfrage nach den Parkplätzen je nach Gebiet unterschiedlich. «Im Bereich der Berufsschulen ist das Parkplatzangebot eher knapp», erklärt er.