Dem HSC geht nach grandiosem Kampf in den letzten Minuten die Kraft aus
Vier Jahre lang war Aleksandar Stevic Trainer des BSV Bern. Dann musste er am Ende der vergangenen Saison gehen. Am Mittwoch kehrte er erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück. Als Trainer des HSC Suhr Aarau, den er nach Misha Kaufmanns Abgang in die 2. Bundesliga vor etwas mehr als einem Monat übernommen hat.
Und Stevic war nicht nach Gümligen gereist, um seinem alten Arbeitgeber in dessen Halle Geschenke zu verteilen. Im Gegenteil: Der HSC startete brillant, spielte eine überragende erste Halbzeit, in der die Defensive brillierte und Leo Grazioli im Tor alle überragte.
Mit 13:8 führte der HSC zur Pause. Und fast schien es, als könne diese Truppe an diesem Abend nichts stoppen.
Mit sieben Feldspielern quasi durchgespielt
Dabei begann der Tag mit einer bösen Überraschung. «João Ferraz hat sich am Dienstag im Abschlusstraining am Rücken weh getan», sagt Stevic. Und die Probleme wurden über Nacht nicht kleiner und so war nach einem Besuch beim Physiotherapeuten klar: Er wird im Auswärtsspiel fehlen. Ob der Portugiese sogar länger ausfallen wird, ist noch nicht klar.
Ferraz’ Abwesenheit sorgte dafür, «dass wir quasi mit sieben Spielern durchgespielt haben, dass Leutewie Muggli oder Zehnder kaum Pausen hatten», wie Stevic sagt. Und irgendwann rächte sich das. «Wir konnten den Ausfall lange kompensieren, doch gegen Ende spürten wir den Substanzverlust.»
Damit lieferte der 39-jährige Stevic die passende Zusammenfassung eines Spiels, das der HSC 23:25 verlor.
Schockmoment um Manuel Zehnder
Irgendwann reichte der Wille allein nicht mehr aus, häuften sich die Fehler als Resultat der Müdigkeit.
Zur Erinnerung: Mit Tim Aufdenblatten fehlt bereits ein Spieler, der gewöhnlich viel Einsatzzeit auf der Platte erhält. Und eine zeitnahe Rückkehr ist nach seinem erlittenen Mittelhandknochenbruch nicht zu erwarten.
Sollte mit Ferraz nun noch ein weiterer Dauerläufer länger ausfallen, wird das – besonders mit Blick auf die intensiven nächsten Wochen mit den zwei Partien im Europacup – eine grosse Herausforderung für das Team von Stevic.
Umso grösser war der Schock, als sich Manuel Zehnder nach zehn Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht und die linke Hand haltend auswechseln liess. Doch mit getaptem Daumen ging es für ihn weiter. Das ist für den HSC umso wichtiger, als dass Zehnder die offensive Lebensversicherung ist. Auch am Mittwoch warf der Topskorer des Teams zwölf Tore.