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«Habe extrem Bock»: Der HSC Suhr Aarau leiht Jonas Kalt nach Österreich aus

Österreich steckt mitten im Lockdown und da wagt ein junger Schweizer Handballer just während dieser Zeit ein kurzes Abenteuer beim östlichen Nachbarn. Jonas Kalt, der 21-jährige Rückraumspieler des HSC Suhr Aarau hofft auf mehr Spielpraxis und lässt sich zum Vöslauer HC ausleihen, der mitten im Abstiegskampf steckt. Zudem beklagt der Verein, der 40 Kilometer südlich von Wien beheimatet ist, aktuell sehr viele Verletzte.

Kurzzeitiger Wechsel zum richtigen Zeitpunkt?

Kalt ist in dieser Saison erst zu vier Kurzeinsätzen beim HSC Suhr Aarau in der höchsten Schweizer Liga gekommen. Zwar spielt er beim Partnerverein TV Solothurn in der NLB eine wichtigere Rolle: Dort erzielte er in neun Spielen 17 Tore. Doch auf so hohe Touren wie in der vergangenen Saison ist er im bunt zusammengewürfelten Team des TVS in dieser Spielzeit noch nicht gekommen.


Vielleicht kommt ihm der Wechsel bis zum Jahresende deshalb gar nicht ungelegen. Kalt spricht auch von einem «Break», einer Pause, die dieser Wechsel mit sich bringen wird. Neues Land, neue Liga, neue Leute. Eine Abwechslung zum Alltag in der Schweiz.

Das Ziel mit Vöslau: Raus aus dem Tabellenkeller

Plötzlich sei alles sehr schnell gegangen, sagt Kalt, der bereits nach Österreich geflogen ist. Er sagt, er freue sich sehr auf die kommende Zeit: «Ich sehe dieses kurze Engagement als grosse Chance. Einerseits möchte ich viel Spielpraxis sammeln können, andererseits will ich dem Team im Abstiegskampf helfen.»

Jonas Kalt spielt dank einer Doppellizenz auch für den TV Solothurn in der Nationalliga B.

Der Vöslauer HC – gemeldet unter dem Namen «roomz JAGS Vöslau» – liegt derzeit auf dem elften von zwölf Rängen in der Liga und totalisiert bloss drei Punkte aus elf Partien. Um zu verdeutlichen, wie ernst ihm diese Aussage mit dem Abstiegskampf ist, fügt Jonas Kalt an:

«Ich habe extrem Bock, vielen Leuten, die mich noch nicht kennen, zu zeigen, was ich draufhabe.»

Im Hotel untergebracht

Viel Zeit, sich mit seinem neuen Arbeitgeber zu befassen, hatte er noch nicht. Trotzdem weiss er dank Marian Teubert, einem ehemaligen Spieler der Kadetten Schaffhausen, was ihn erwarten dürfte: Ein gefestigtes Team und eine familiäre Atmosphäre. Die normalerweise tolle Atmosphäre in der Halle wird er dagegen wohl eher weniger erleben, denn Österreich hat Events mit Zuschauern untersagt. Trotzdem erhofft sich Kalt, die Kleinstadt Bad Vöslau mit ihren 12’000 Einwohnern und auch Wien, wo er mit drei Mitspielern im Hotel untergebracht ist, ein wenig kennenlernen zu können. Und vor allem hofft er, sich mit guten Leistungen in den leeren österreichischen Hallen für mehr Einsätze bei seinem Stammverein, dem HSC, empfehlen zu können.

Nach dem Sieg im Cup gegen Handball Endingen wartet der HSC Suhr Aarau noch auf seinen Viertelfinalgegner. In der Meisterschaft läuft der Spielbetrieb hingegen weiter und der nächste Gegner ist schon bekannt: Am Mittwoch gastiert der HSC Suhr Aarau beim BSV Bern. Dort hat HSC-Coach Aleksandar Stevic zuvor vier Jahre die Mannschaft betreut. Es ist sein erster Auftritt gegen seine ehemaligen Schützlinge. Das Spiel in Gümligen wird um 19.15 Uhr angepfiffen und kann auch im Livestream verfolgt werden.