«Inakzeptabel und enttäuschend»: Die SP kritisiert den Regierungsrat für seine Coronapolitik

Am Dienstagmorgen an der Grossratssitzung lobt die SVP Fraktionschefin Désirée Stutz den Aargauer Regierungsrat für seine aktuelle Coronapolitik. Dafür gibt es auf Twitter ordentlich Kritik.

Unter anderem findet SP-Grossrätin Lelia Hunziker, dass der Kanton Aargau aktuell keine gute Falle mache, was die Coronapolitik betrifft. Jetzt reagiert das kantonale Präsidium ihrer Partei, namentlich Nationalrätin Gabriela Suter, mit einem offenen Brief an den Regierungsrat. Darin schreiben die Sozialdemokraten:

Die weiterhin hohen Fallzahlen im Kanton Aargau – am Dienstag wurden deren 312 neue bekanntgegeben – sind der SP ein Dorn im Auge. Vor allem, weil die Zahl stabil ist und nicht sinkt. Das sei in anderen Kantonen anders.

Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung

Und dann spricht die Aargauer SP den Regierungsrat direkt an. Sie schreibt wörtlich Folgendes:

«Und im Gegensatz zu den anderen Kantonsregierungen unterlassen Sie es, weitergehende Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu beschliessen. Mit dem Abschieben der Verantwortung auf den Bund und dem Herauszögern von Massnahmen gefährden Sie die Gesundheit der Bevölkerung und nehmen bewusst vermeidbare Todesfälle sowie eine Überlastung der Spitäler und des Gesundheits- und Pflegepersonals in Kauf. Das ist inakzeptabel und enttäuschend.»

Verantwortung «endlich wahrnehmen»

Es mute zynisch an zu kommunizieren, dass die Todesfallrate seit zwei Wochen nun stabil sei, schreibt die SP. Hinter diesen Zahlen stünden Menschenleben und Menschen, die um ihre Angehörigen trauern. Deshalb fordere die SP Aargau den Regierungsrat auf, seine Verantwortung für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung «endlich wahrzunehmen».

Sie fordert zudem, dass der Regierungsrat umgehend weitere Massnahmen ergreift, damit die Fallzahlen im Aargau sinken, dass er sich für eine Gesamtstrategie von Bund und Kantonen mit einem Ampelsystem einsetzt, dass er die Aargauer Corona-Taskforce wieder einsetzt und dass er zeitnah über die Impfstrategie informiert. (az/cri)