
Interaktive Baustellen-Karte: Wo Sie im Aargau in den Sommerwochen überall anstehen
Das kantonale Baudepartement hat ständig etwa 750 Bauprojekte – wovon jedes Jahr etwa 80 als erledigt abgehakt werden können. Dies sagt Kantonsingenieur Rolf H. Meier. Die Arbeit am Strassennetz geht trotzdem nicht aus. Denn allein in diesem Jahr kommen 5 grössere und über 50 kleinere Projekte dazu. Bereits in Arbeit sind der Autobahnzubringer Lenzburg, die Südwestumfahrung Sins, die Südwestumfahrung Brugg/Windisch, der Knotenumbau in Teufenthal und der Ausbau der Kantonsstrasse 131 in Rekingen/Mellikon.
Gerade zu Beginn dieser Woche erfolgte der Start für den Ersatz der Aarebrücke in Aarau (Pont Neuf). Die Hilfsbrücke werde nicht ein-, sondern zweispurig sein, nimmt Meier eine zentrale, sorgenvolle Frage vieler Verkehrsteilnehmer dazu vorweg. Und für die zweite Jahreshälfte 2020 ist der Baustart für die vom Volk 2011 an der Urne genehmigte Umfahrung Mellingen geplant. Dies, nachdem sich der Kanton mit den Umweltverbänden über das Projekt hat einigen können.
Insgesamt investiert der Kanton dieses Jahr 200 Millionen Franken für den Ausbau und den Werterhalt der kantonalen Verkehrsinfrastruktur. Meier betont, dass dabei «wiederum alle Regionen des Kantons berücksichtigt werden». Ein Blick auf die interaktive Baustellenkarte online bestätigt dies.
Anders als früher versucht man im Baudepartement, möglichst längere Abschnitte aufs Mal zu sanieren. Und dies womöglich mit Vollsperrung. Das gibt zwar für die Verkehrsteilnehmenden Umleitungen. Dafür erfolge die Einschränkung «weniger als halb so lange wie beim Einsatz von Lichtsignalen mit Einspurbetrieb», sagt Meier. Damit spare der Kanton viel Geld, «denn der Aufwand für allfälligen Landerwerb, Einsprachen, Projektierung etc. wird darob nicht grösser. Zudem können wir so qualitativ besser bauen. Denn dank Vollsperrung gibt es beim Belagseinbau weniger Fugen. Das verlängert die Lebensdauer des Belags.»
Insgesamt werden etliche Projekte trotzdem aufwendiger, weil die Einsprachebereitschaft zunimmt. Meier: «Wenn jemand Natur erhalten und keine neue oder breitere Strasse will, ist das ein legitimes Anliegen. Es braucht dann eine Interessenabwägung, allenfalls sind Alternativen zu prüfen. Das braucht Zeit.»
Geld ist da – auch für Ost- und Südumfahrung Suhr
Per Ende 2017 lagen in der Strassenkasse des Kantons 288 Millionen Franken. In den nächsten zehn Jahren erwartet Meier diesbezüglich keine grossen Verwerfungen, die Mittel für die begonnenen und geplanten Projekte seien da. Auch für die 150 bis 200 Millionen Franken teure Ost- und Südumfahrung Suhr, die ab 2024/25 realisiert werden soll – die Planung ist in vollem Gang –, werden die nötigen Mittel bereitstehen. Klar ist, dass dazu natürlich erst ein Kredit dem Grossen Rat unterbreitet werden muss.
Ob die Kasse dereinst auch für das geplante Megaprojekt Regionales Gesamtverkehrskonzept Ostaargau ausreichend gefüllt sein wird, falls gleich zwei Tunnel realisiert werden sollten, vermag er noch nicht zu sagen. Nur so viel: Wenn in drei bis zehn Jahren alle bewilligten Projekte realisiert seien, werde der Strassenfonds deutlich kleiner sein. Danach wird er langsam wieder aufgebaut.