
Kahlschlag: Novartis streicht über 2000 Stellen in der Schweiz – vor allem in Basel und im Aargau
Nun ist die traurige Gewissheit da. Novartis baut in der Schweiz rund 2150 Stellen ab. Betroffen sind die Standorte in Stein AG, Schweizerhalle, Locarno und Basel. Dies teilte Novartis in einem Communiqué mit.
Bereits letzte Woche berichtete die «Nordwestschweiz» über den möglichen Kahlschlag. Damals hiess es bei Novartis noch, dass man keine Gerüchte kommentiere. Nun ist klar: Es waren keineswegs nur Gerüchte. Und: es ist alles noch viel schlimmer.
Allein in der Produktion in Stein und Schweizerhalle will Novartis knapp 1500 Stellen abbauen. Dies sei Teil der 2015 initiierten Konsolidierung der Produktion, schreibt Novartis. Da der Pharmakonzern vor rund einem Monat ankündigte, in Stein maximal 450 neue Stellen zu schaffen, werden in der Produktion unter dem Strich also rund 1000 Jobs abgebaut.
Ein veritabler Kahlschlag. Der Abbau soll bis 2022 erfolgen. Eingespart wird laut Novartis nicht nur in Schweizerhalle und Stein, sondern auch in Basel und Locarno.
Minus 700 Stellen in Basel
Gleichzeitig mit der Anpassung der Produktion baut Novartis auch Management-Tätigkeiten in der Schweiz ab. Gegen 700 Stellen werden in Basel gestrichen. Diese sollen in die fünf bestehenden Service-Zentren umgelagert werden. Auch dies plant Novartis bis 2022 auszuführen.
Die Service-Zentren befinden sich in Dublin (Irland), Hyderabad (Indien), Kuala Lumpur (Malaysia), Mexico City (Mexiko) und Prag (Tschechische Republik). Wie viele Stellen tatsächlich verlagert werden, und wie viele bei der Verlagerung abgebaut werden, ist noch nicht klar. Dieser Jobabbau trifft vor allem den Campus in Basel.
Der Grund für den Kahlschlag: Novartis setzt in Zukunft auf spezialisierte, personalisierte Medikamente. Dieses Vorgehen macht einen Teil der Produktionstätten für hochvolumigen Arznei obsolet. Denn diese sind je länger, je weniger Teil der Novartis-Strategie.
Zum Abbau sagt Novartis-Chef Vas Narasimhan: „Wir wissen, was die heutige Ankündigung für die potenziell betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet.“ Man werde alles tun, um den potenziell Betroffenen zu helfen, diesen schwierigen Übergang zu meistern, heisst es in der Mitteilung weiter.
Novartis betonte, dass man in der Schweiz auch künftig stark verankert sein werde. Rund zehn Prozent aller Jobs werden auch künftig in der Schweizer sein. Novartis beschäftigt in Basel rund 9400 Mitarbeiter. In der Region Nordwestschweiz sind es knapp 12000.
Bereits im letzten Mai baute das Pharmaunternehmen in der Schweiz 500 Stellen ab. Damals wurden je ein Gebäude am Basler Hauptsitz und eines in Schweizerhalle geschlossen.