Keine Abschlussfeiern für Berufsmaturanden – Maturafeiern finden statt

Am vergangenen Samstag fand die erste Aargauer Maturfeier unter Coronabedingungen an der Kanti Wohlen statt. Dieses Wochenende folgen die Feiern der anderen kantonalen Mittelschulen und die ersten Lehrabschlussfeiern: Diese sehen allesamt etwas anders aus als in früheren Jahren. So führen die Kantonsschulen ihre Abschlussfeiern klassenweise durch. Eine halbe Stunde pro Klasse ist jeweils ungefähr eingeplant.

Familien dürfen nur teilweise dabei sein. So hat die Kanti Zofingen die Gästezahl pro Schülerin auf zwei beschränkt, die Gymnasien in Baden und Wohlen erlauben überhaupt keine Angehörigen vor Ort. Dafür stellen die beiden Kantonsschulen einen Livestream zur Verfügung.

Einzig die Alte Kantonsschule Aarau tanzt etwas aus der Reihe: Dort dürfen die Maturanden so viele Angehörige mitnehmen, wie sie möchten. «Weil die Feier draussen stattfindet, ist das kein Problem», erklärt Rektor Martin Burkard. Alle Gymnasien verzichten aber auf einen Apéro nach der Maturfeier, um unübersichtliche Situationen zu vermeiden.

Apéro im Picknickkorb und Uselütete vor Zeremonie

Trotz Einschränkungen sollen die Feiern aber in guter Erinnerung bleiben. Deshalb erhalten die Abschlussklassen der Neuen Kanti Aarau und der Kanti Wettingen nach der Feier einen Picknickkorb zum Feiern. Und die Alte Kanti Aarau kombiniert die Abschlussfeier mit der traditionellen «Uselütete», bei der die Maturandinnen vom Hauswart im Frack mit einer Glocke aus dem Haus geläutet werden, bevor sie dann vom Rektor ihre Abschlusszeugnisse erhalten. So soll die Feier «trotz allem noch ein schöner Anlass für die Maturanden werden», meint Kanti-Rektor Burkard.

Anders sieht die Situation für die Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden aus. Deren Feiern wurden fast vollständig gestrichen. So finden die Berufsmaturfeiern des Berufsbildungszentrums Rheinfelden, der Berufsfachschule BBB in Baden sowie der Berufsschule Lenzburg nicht statt. In Baden wird als Alternative zur Berufsmaturfeier Mitte September ein grosses Fest durchgeführt. Zu diesem sind alle Abschliessenden und auch ihre Lehrpersonen eingeladen.

Berufsverbände sagen Lehrabschlussfeiern ab

Ebenfalls in den Genuss einer Lehrabschlussfeier kommen die KV-Schüler: Ihre Feier wird normalerweise von den Schulen statt von den Berufsverbänden organisiert und daher vielerorts durchgeführt. Lehrabschlussfeiern vieler anderer Berufsgruppen wurden von den Berufsverbänden jedoch grossmehrheitlich abgesagt, wie der Rektor der Berufsschule Aarau, Paul Knoblauch, im Mai in der AZ sagte. Nur einzelne Feiern finden noch statt, so etwa die Abschlussfeiern der Forstwarte, der Floristinnen und Gärtner.

Ebenfalls durchgeführt wird die Abschlussfeier der ICT-Berufe Informatiker und Mediamatikerin. Persönlich anwesend sind in der Aula des BBB in Baden lediglich die drei besten Absolventen der jeweiligen Berufe, alle anderen Lernenden sowie ihre Familien können die Feier zu Hause per Livestream verfolgen. Die Abschliessenden erhalten ihr Zeugnis von ihren Lehrbetrieben, die gebeten werden, «das Zeugnis in einem passenden Rahmen zu überreichen», wie der Verband schreibt.

Einen anderen Ansatz hat der Autogewerbeverband, der zum Beispiel für Automechaniker die Feier organisiert. Diese findet im Sportcenter Tägi in Wettingen statt. Teilnehmen dürfen alle 230 Abschliessenden – aber dafür keine Freunde oder Verwandte.