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Der Online-Adventskalender «Cherz.li» ist zurück – mit 24 neuen Geschichten zum Schmunzeln und Nachdenken aus dem Kelleramt

Mit dem Navi findet man Bethlehem heute ohne Probleme. Ab dem AZ-Büro in Wohlen sind es 102 Kilometer, 1 Stunde 48 Minuten inklusive Stau wegen Unfall bei Lissach, sagt Google Maps. Ob der Stadtteil Berns in der Weihnachtszeit öfter besucht wird? Nelly Stutz-Jakob aus Unterlunkhofen kann diese Frage, die sie selber stellt, nicht beantworten.

Auch weiss sie nicht genau, wie sie dem kleinen Mädchen eine Antwort geben soll, das wissen will, wo denn Bethlehem ist. Und doch ist es herzerwärmend, wie sie beschreibt, wie ein Mann das Mädchen zurückfragt, wo es selbst denn daheim sei. Das Mädchen kann nicht fassen, dass die Angabe, es wohne bei sich zu Hause, «dort, wo Mami und Papi und mein Bruder sind», dem Mann kein klares Bild von ihrem Daheim gibt.

Die herzige Geschichte ist Cherzli Nummer 22 im Online-Adventskalender der reformierten Kirche Kelleramt. Natürlich der letztjährigen Ausgabe, denn die diesjährige beginnt ja erst, da ist Türchen Nummer 22 noch fest verschlossen.

Die Idee entstand im Lockdown – und fand grosse Beliebtheit

Die Idee zum Online-Adventskalender entstand 2020, nachdem die reformierte Kirche Kelleramt während des ersten Lockdowns grossen Erfolg mit einem Online-Blog für die gesamte Bevölkerung feiern durfte. Dort haben verschiedene Mutscheller und Kellerämter Einwohnerinnen und Einwohner – vom ehemaligen Eishockeyprofi bis zur Hobbygärtnerin – kleine Geschichten aus dem Alltag hochgeladen. So konnte man, auch wenn man sich nicht physisch treffen konnte, doch die Geschichten anderer Leute miterleben.

Der Adventskalender ist genau gleich aufgebaut. Die reformierte Kirche schreibt: «Wie bei einem herkömmlichen Adventskalender lässt sich dort vom 1. Dezember bis Heiligabend Tag für Tag ein weiteres Türchen öffnen. Dahinter verbergen sich 24 sehr persönlich gehaltene Beiträge, die von Menschen aus dem Kelleramt beigesteuert wurden.» Diese haben extra für den Kalender kurze Texte geschrieben, Geschichten aufgenommen oder musikalische Beiträge gefilmt. «Das ergibt am Ende eine bunte Mischung von Beiträgen für Gross und Klein – sozusagen als kleine helle ‹Kerzen›, die den Weg Richtung Weihnachten säumen sollen.»

Reto Studer, Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Kelleramt, ist Initiant des Online-Adventskalenders,

Initiant ist Pfarrer Reto Studer. 2020 erklärte er gegenüber der AZ: «Weihnachten ist nicht für alle eine schöne Zeit, erst recht nicht in dieser struben Coronazeit.» So soll der Adventskalender «Freude in die düstere Jahreszeit mit all den Unsicherheiten rund um die Pandemie bringen». Und zwar nicht nur den rund 2000 Reformierten, für die der Seelsorger in der jüngsten Kirchgemeinde des Kantons in den Gemeinden Arni, Islisberg, Jonen, Rottenschwil und Unterlunkhofen zuständig ist, sondern allen, die Geschichten mögen.