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Coronamassnahmen: Lieber jetzt abbremsen, statt wieder vor Weihnachten die Notbremse zu ziehen

Bund und Kantone haben zurzeit keinen besonders guten Lauf in ihrer Covid-Zusammenarbeit. Bern schaut auf eine wenig fruchtbare Impfkampagne zurück, an deren Erfolg die Kantone von Anfang zweifelten und sie entsprechend illusionslos angingen.

Gesundheitsminister Berset, lange überzeugend im Auftritt, duckt sich weg, statt Leadership zu zeigen, und irritiert die Kantone, indem er sie in einem Nebensatz auffordert, mal rasch die Spitalbetten aufzustocken.

Weil der Bund zögert, wursteln die Kantone wieder jeder für sich an Massnahmen herum oder warten, bis Bern sich bewegt. Nicht einmal der Präsident der Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, hat einen «systematischen Überblick», wer was plant, sagt er selber.

Beim bangen Blick nach Österreich muss man kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass auch bei uns die Schraube bald wieder angezogen wird.

Hoffentlich nicht so kopflos und panisch wie bei unserem Nachbarn, aber bitte auch nicht zögerlich, den Kopf in den Sand steckend.

Gouverner c’est prévoir, heisst es. Vorausschauen ist beim Regieren wohl nirgends so zentral wie bei der Pandemiebekämpfung. Massnahmen greifen sehr verzögert, wie wir mittlerweile alle wissen.

Darum: Lieber jetzt abbremsen mit sanfteren Mitteln wie Kontakte reduzieren, Homeoffice, Maske tragen, Zertifikatsausweitung, repetitivem Testen und natürlich Boostern, statt mit einem Lockdown wieder kurz vor Weihnachten die Notbremse ziehen.