
Kuratoriumspräsident Rolf Keller tritt zurück
Der 70-jährige Rolf Keller hat sich den Ausklang seiner achtjährigen Amtszeit als Kuratoriumspräsident wohl etwas ruhiger vorgestellt. In den letzten Wochen kam das Kuratorium unter Beschuss, weil in der AZ die Doppelrolle von Kuratoren bei der Vergabe von Unterstützungsgeldern thematisiert worden ist. Kellers Rücktritt hat aber keinerlei Zusammenhang mit dieser Diskussion, wie betont wird. Keller hatte seinen Rücktritt intern schon im Sommer angekündigt.
Während acht Jahren habe sich Rolf Keller mit grossem persönlichem Einsatz für die Förderung des zeitgenössischen Kunstschaffens im Aargau eingesetzt und dabei die Arbeit des elfköpfigen Fördergremiums verstärkt ins Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit gebracht, heisst es in der Medienmitteilung des Kantons vom Freitagmorgen.
In die Amtszeit von Rolf Keller fallen unter anderem die Neuausrichtung des Kunstpreises des Kantons Aargau und die Etablierung eines Anerkennungspreises für Kulturvermittlung, die Erarbeitung des ersten Kulturkonzepts des Kantons Aargau sowie anlässlich von 50 Jahren Kulturgesetz und Kuratorium im Aargau dieses Jahr die Jubiläumsveranstaltung und das Jubiläumsbuch „Sauerstoff für Kunst und Kultur“.
„Ausserordentlich grosses Engagement“
Nach zwei intensiven Amtsperioden wolle Rolf Keller die interessante Aufgabe an Jüngere übergeben, so die Medienmitteilung. Der Regierungsrat dankt Rolf Keller für sein „ausserordentlich grosses Engagement für das künstlerische Schaffen und die Kulturförderung im Kanton Aargau und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute“.
Die Wahl eines neuen Kuratoriumspräsidenten liegt in der Kompetenz des Regierungsrates. Die Nachfolge soll so bald wie möglich erfolgen. Das Amt wird öffentlich ausgeschrieben.
Wegen Diethelms Rücktritt entsteht Doppelvakanz
Die jüngsten Ereignisse rund um das Kuratorium tangieren Kellers Rücktritt möglicherweise doch noch, auch wenn dieser inhaltlich wie gesagt nichts mit ersteren zu tun hat. Da Anfang Woche Kuratoriumsmitglied und Vizepräsident Stephan Diethelm aufgrund der Berichterstattung in der AZ mit sofortiger Wirkung zurückgetreten ist, entsteht nun nämlich eine doppelte Vakanz an der Spitze des Kuratoriums. Keller hat sich gemäss Medienmitteilung nun bereit erklärt, die Geschäfte über den Rücktrittstermin Ende Jahr hinaus bis zum Amstantritt einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers weiterzuführen.