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Die Stimmberechtigten genehmigen alle Kreditanträge – Meinrad Schraner geht ohne viele Worte

Meinrad Schraner (rechts) verabschiedete die Schulpflegemitglieder Martin Steinacher, Dieter Deiss und Heinz Obrist (von links). Es fehlt Franziska Winter.

Meinrad Schraners letzte Gemeindeversammlung als Vizeammann von Laufenburg endete ohne viele Worte. «Er hat ausdrücklich gewünscht, dass er nicht verabschiedet wird», erklärte Stadtammann Herbert Weiss. Schraners einzige Handlung an der rund vierstündigen Versammlung bestand aus der Verabschiedung der Schulpflege, der er ein gutes Zeugnis ausstellte. Bei der Gelegenheit sagte Schraner von sich selbst, er habe seine Arbeit leidenschaftlich gemacht «immer mit dem Ziel Laufenburg».

Er war im September überraschend als Stadtrat und somit auch als Vizeammann abgewählt worden, nachdem er Weiss als Ammann herausgefordert hatte. Für ihn rückt nun Rebecca Melton in das Gremium.

Emotionale Debatte zum Fahrverbot am Rheinufer

Sämtliche Traktanden wurden vom Souverän angenommen. Von 2014 Stimmberechtigten waren 151 anwesend. Knappe Ergebnisse gab es nicht, die Voten fielen mit deutlichen Mehrheiten aus – auch der Antrag des Gemeinderates, das Fahrverbot am Rheinufer zwischen Laufenburg und Rheinsulz aufzuheben, trotz der teilweise emotionalen Debatte.

In mehreren Redebeiträgen wurde die Beibehaltung des jetzigen Verbots für Fahrräder und Pferde gefordert. «Der Rheinuferweg wird intensiv von Bewohnern des Alterszentrums benutzt», sagte Christian Winter, Präsident von Die Mitte Laufenburg.

«Eine Aufhebung des Fahrverbots wird zu Konflikten führen und ist unnötig, weil entlang der Bahnlinie bereits ein Veloweg besteht.»

Der Rheinuferweg sei «der einzige Weg, den Fussgänger alleine für sich haben», argumentierte ein weiterer Votant.

Andere Votanten stellten sich dagegen: «Wir können mit den Velofahrern leben, es braucht Rücksichtnahme auf beiden Seiten», meinte einer. Ein anderer Votant bekräftigte:

«Verbote schüren Aggressionen. Wir können den Weg gemeinsam nutzen.»

Schliesslich meinte Herbert Weiss: «Mit Rücksicht ist viel zu machen.» Dem Antrag stimmten 91 Personen zu, 52 waren dagegen, bei fünf Enthaltungen.

Die Verschuldung der Stadt sorgt für Diskussionen

Unterschiedliche Ansichten gab es auch bei der Beratung des Budgets 2022. Trotz einer Nettoschuld von 18 Millionen Franken soll der Steuerfuss bei 108 Prozent bleiben. Ein Votant mahnte einen Gegenkurs an. «Wir sind sehr überschuldet, wir müssen anfangen zu verzichten», fand er. «Wir hinterlassen den Nachfahren einen riesigen Schuldenberg.» «Wir machen keine Sachen, die unnötig sind», antwortete Weiss.

Schützenhilfe bekam er aus der Versammlung. Ein Stimmberechtigter sagte: «Die Lage ist alles andere als dramatisch. Wir sind noch lange nicht im Armenhaus.» Man habe vor vier Jahren einen 20-Millionen-Kredit beschlossen, um die Altstadt aufzuwerten.

«Wir müssen Geduld haben. Das heisst aber nicht, wir müssen nicht sparen.»

Weiss bemerkte: «Wir müssen haushälterisch mit unseren finanziellen Mitteln umgehen.» Ziel sei es, ab 2028 wieder Schulden abzubauen.

Vorerst aber geht es mit Verpflichtungskrediten weiter – so über 100’000 Franken für den Unterhalt diverser Flurstrassen im Ortsteil Sulz, 260’000 Franken für Arbeiten bei den Bushaltestellen in Sulz und Rheinsulz sowie für die Erneuerung von Wasserleitungen im Bereich der Sulzer Kantonsstrasse, je 90’000 Franken für Erneuerungsarbeiten an den Schulhäusern Burgmatt und Blauen sowie 325’500 Franken für die Untersuchung einer gemeinsamen Grundwasserfassung für Laufenburg und Kaisten.