Lehrermangel im Aargau: Fast 400 Stellen sind offen – woran liegt es?

Aktuell sind 389 Lehrerstellen im Aargau ausgeschrieben – 236 Vollzeitstellen muss man noch besetzen, so berichtet der Regionalsender TeleM1.

Die Situation im Aargau lässt sich gut am Beispiel der Schulen Leibstadt, Schwaderloch und Full-Reuenthal verdeutlichen. Zur Zeit sind dort insgesamt acht Stellen zu besetzen. In Leibstadt sind vier Stellen offen, in Full-Reuenthal zwei und in Schwaderloch sind es ebenfalls zwei. Seit Anfang April sind die Stellen ausgeschrieben und müssen bis zum Sommer besetzt werden. Ueli Zulauf ist Schulleiter der drei Schulen und beklagt die fehlenden Bewerbungen: «Es passiert einfach nichts. Es ist wie tote Hose. Dass wir fast einen ganzen Monat lang keine Resonanz auf die Ausschreibungen haben, das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert.» Das beunruhigt.

Lehrermangel erklären

Beim Bildungsdepartement erklärt man die Situation wie folgt: «Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er-Jahre gehen jetzt wirklich in Pension und auf der anderen Seite haben wir weiterhin eine leicht steigende Schülerinnen und Schülerzunahme», so Christian Aeberli, Leiter der Abteilung Volksschule Aargau gegenüber TeleM1.

Der Aargauer Lehrerverband hat darüber hinaus häufig die im kantonalen Vergleich niedrigen Löhne im Aargau kritisiert. Die Regierung hat auf die Kritik reagiert und wird die Löhne erhöhen. 

Kurzfristig helfen die Massnahmen jedoch nicht. Schulleiter wie Ueli Zlauf müssen die offenen Stellen noch vor den Sommerferien besetzen. In den Schulen Leibstadt, Schwadenloch und Full-Reuenthal stellt man sich schon auf Notstand ein. Wenn die Stellen sich nicht besetzen lassen, müssen entweder interne Umverteilungen vorgenommen werden oder die Kinder müssen in Schulen ausserhalb der Gemeindegrenzen geschickt werden.