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Siegerprojekt für Weiterbildungszentrum steht fest: Im Sommer 2024 sollen die Bagger auffahren

Das Weiterbildungszentrum Lenzburg (WBZ) braucht mehr Platz. Der Campus beim Lenzburger Autobahnzubringer, der auch die Berufsschule beherbergt, soll um ein Gebäude E erweitert werden. Bis vor kurzem lief ein Architekturwettbewerb, bei dem 21 anonyme Projekte eingingen. Nun wurde der Sieger erkoren: Es ist das Projekt «Mikado» des Badener Büros Schweizer Hauser Architekten AG.

Das Projekt sieht ein höhengestaffeltes Gebäude mit zwei Teilen vor. Der Bau folgt dem Verlauf des vom Campus her gesehen südlich gelegenen Steinbrüchliwegs (unterhalb «Gofi» und Schlossberg). «Mikado» ist ein Hybridbau aus Holz, Metall und Beton – aus Nachhaltigkeitsüberlegungen und inspiriert von den WBZ-Lehrgängen, wie Architekt Daniel Schweizer sagt.

Der viergeschossige Teil soll im Erdgeschoss ein Foyer, Aufenthaltsräume und Verpflegungsmöglichkeiten beinhalten. In den drei Obergeschossen sind insgesamt zwölf Bildungs- und Praxisräume vorgesehen, wobei jeweils zwei zu einem grossen Raum zusammengeschlossen werden können. «So verbinden wir Theorie und Praxis, können das Erleben und Anfassen integrieren», sagt Marcel Müller, stellvertretender Rektor der Berufsschule.

Der zweite, eingeschossige Gebäudeteil bietet der Multifunktionshalle Platz. Diese soll für mehrere Weiterbildungslehrgänge flexibel nutzbar sein, wie Berufsschulrektor Tobias Widmer beim Start des Architekturwettbewerbs im Mai sagte. Vorstellbar seien etwa mobile Wände. Hier sollen auch Ausstellungen von Unternehmen möglich werden, für die bisher jeweils mühsam das Restaurant umfunktioniert werden muss. «Der ebenerdige Zugang ist etwa für die Zufahrt alternativ angetriebener Ausstellungsfahrzeuge ein Vorteil», so Daniel Schweizer.

Eine zweite Ausbauetappe ist schon vorgesehen

«Mikado» wurde von den beiden eingesetzten Jurys (eine Fach- und eine Sachjury) einstimmig als Sieger ausgewählt, so Tobias Widmer. Dies, weil es trotz des engen Perimeters eine innovative neue Erschliessung (Campus-Wege) plane und eine logische zweite Ausbauetappe (die Parzelle nebenan ist Reserve) vorsehe. Und es nehme «eindrücklich» Rücksicht auf die bestehenden Gebäude, so Schulvorstandspräsident Markus Möhl: Das Projekt lässt die Sichtachsen zum Schloss offen. «Und die Anwohnenden bekommen keine klotzige ‹Staumauer› vor die Nase gebaut.»

Maximal 12 Millionen Franken darf das neue Gebäude gemäss Ausschreibung kosten. Dieser Rahmen sei weiterhin realistisch, so Tobias Widmer.

Volksabstimmung ist für Sommer 2024 geplant

Bauherrin ist zwar als Standortgemeinde die Stadt Lenzburg. Finanziert wird der Neubau jedoch mit den über die letzten 30 Jahre gebildeten Mitteln der Eigenwirtschaftsbetriebe der Berufsschule (WBZ, Restaurant, Werkstätten und Parkhaus). Nach dem Beschluss des Einwohnerrats zum Projektierungs- (März 2022) und Baukredit (Dezember 2022 oder März 2023) wird das Volk voraussichtlich im Frühling oder Sommer 2023 entscheiden. Der Spatenstich ist dann für den Sommer 2024, der Bezug für den Winter 2025/26 geplant.

Die 21 Projekte werden vom 6. bis 10. Dezember öffentlich ausgestellt. Am 7. Dezember gibt es zudem einen Anlass für Anwohnende, am 8. Dezember einen für den Stadt- und Einwohnerrat sowie den Schulvorstand.