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Weil der Schulraum immer knapper wird: Das Projekt «Ersatzbau Notterhaus» geht in eine nächste Runde

Eigentlich wurde das Notterhaus 2001 von der Gemeinde Merenschwand erworben, um an dessen guter Lage auf dem Schulgelände einmal zusätzlichen Schulraum zu schaffen. Nun, 20 Jahre später wäre dieser dringend nötig, weil die Schule mit ihren rund 470 Lernenden und den Anforderungen des Lehrplans 21 an ihre Grenzen stösst.

Ein Projekt, das vorgesehen hatte, anstelle der Notterliegenschaft für 6,97 Millionen Franken einen Ersatzbau aufzustellen, scheiterte jedoch vor drei Jahren. Nachdem die Gmeind dem Kredit zugestimmt hatte, wurde das Referendum ergriffen, das im Mai 2019 an der Urne mit einem knappen Unterschied von zwölf Stimmen angenommen wurde.

Seither hat sich in der Planung einiges getan. Am Montag, 29. November, kommt das Projekt «Ersatzbau Notterhaus» erneut vors Volk. Denn ein Nein an der Urne ändere die Raumknappheit der Schule nicht, wie Gemeindeammann Hannes Küng erklärte. «Wir brauchen ein neues Schulhaus mit mehr Platz. Deshalb präsentieren wir jetzt ein überarbeitetes Projekt, in das wir die Kritik aus der Bevölkerung haben einfliessen lassen», sagte Küng auf Anfrage der AZ.

Das neue Projekt kostet rund eine halbe Million weniger

Ein wesentlicher Unterschied zum ersten Projekt sind die Kosten. Mit 6,46 Millionen soll der neue Bau rund eine halbe Million weniger kosten als sein Vorgänger. «Bei der neuen Nutzung ist kein EDV-Raum mehr eingeplant, der stand beispielsweise in der Kritik», so Küng. Der Computerraum ist also raus, dafür soll es eine Tagesbetreuung geben. «Und die Bibliothek ist nach wie vor eingeplant, obwohl sie damals diskutiert wurde. Aber sie läuft in Merenschwand sehr gut», begründet der Ammann.

Der Ersatzbau soll voraussichtlich zu Beginn des Schuljahres 2024 in Betrieb genommen werden – wenn das neue Projekt denn am Montag von den Merenschwanderinnen und Merenschwandern angenommen wird. «Bei einem solchen Projekt ist man natürlich immer hoffnungsvoll. Aber diesmal sind wir zuversichtlich, weil wir wirklich ein Platzproblem haben und auch die Kritikpunkte beachteten», sagte Küng.

Ebenfalls auf der Traktandenliste stehen an der diesjährigen Wintergmeind Verpflichtungskredite für einzelne Massnahmen im Zusammenhang mit dem Verkehrskreisel Hirschen auf der Kantonsstrasse. «Die zusätzlichen Kredite sind für Arbeiten, die im bewilligten Projekt noch nicht enthalten waren», erklärte Küng.

Kanalisationsnetz ist in einem schlechteren Zustand als angenommen

Die zusätzlichen Beschlüsse betreffen die Strassenbeleuchtung und die Abwasserleitung sowie Arbeiten an Strassen, Gehwege sowie Personen- und Fahrradunterstände. «Im Rahmen der Planung wurde zum Beispiel festgestellt, dass das Kanalisationsnetz in einem schlechteren Zustand ist, als angenommen», so Küng. Weil bei den laufenden Arbeiten die Strasse aufgerissen werden müsse, könne in diesem Zusammenhang auch gleich die Abwasserleitungen erneuert und so Kosten gespart werden.

Für jene Leitungen ist ein Kredit in der Höhe von 286’000 Franken, für die Strassenbeleuchtung 382’000 Franken und für die restlichen Arbeiten 402’000 Franken beantragt. Im Budget 2022 rechnet der Gemeinderat mit einem unveränderten Steuerfuss von 96 Prozent.

Für Gemeindeammann Hannes Küng wird es die letzte Versammlung sein, die er präsentiert. Er tritt per Ende Dezember nach zwölf Jahren aus dem Gemeinderat aus.