
Nach Polizei-Einsatz: Gartenbesitzer erzählt, wie er den Blindgänger fand – doch wie kam dieser dorthin?
Am Pfingstmontag kam es zum in Klingnau zum vierten Polizeieinsatz innert einer Woche – wegen eines Blindgängers. Dieser lag in einem Garten. Spezialisten des Forensischen Instituts in Zürich bargen ihn und brachten ihn ins Labor nach Zürich, wo er untersucht wird. So wie die drei bisherigen Knallkörper auch.
Der Garten gehört einem Ehepaar, das seit Jahren am Chisweg wohnt. „Der Blindgänger lag dort unter einem riesigen Thujabaum“, erzählt der 64-jährige Mann, der seinen Namen nicht geschrieben sehen möchte. Der Blindgänger sei so gross wie ein Tennisball und habe keine Zündschnur, erzählt er kurz nach Ende des Polizeieinsatzes. Der Klingnauer ist sich sicher: „Er lag sicher schon seit drei oder vier Wochen dort.“
Der 64-Jährige erzählt, er habe den Blindgänger zwar gesehen, aber nicht weiter beachtet und auch nicht angerührt. Die Knalle im März hat das Ehepaar selbst nicht gehört. Der Chisweg gehört zu einem Quartier am nördlichen Rand von Klingnau, rund einen Kilometer vom Rebberg entfernt.
Dem Polizisten erzählt
Am Samstag habe er, so der 64-Jährige, von den Funden der letzten Woche gelesen und dass man sie nach den Vorkommnissen der letzten Zeit der Polizei melden solle. Da habe seine Frau am Pfingstmontag einem Regionalpolizisten, der in der Nachbarschaft wohnt, bei einer passenden Gelegenheit davon erzählt. Und dieser wiederum habe „seine Kollegen“ orientiert. Dass es daraufhin zu solch einem Polizeieinsatz mit Absperrungen komme, bei dem ein Sprengstoffroboter in ihren Garten fuhr, damit hatte das Ehepaar dann aber doch nicht gerechnet.
Doch wie kam der Blindgänger ausgerechnet in diesen Garten? Wurde er dort deponiert oder landete er dort, nachdem er als Teil eines grösseren Konstrukts, das in die Luft geschossen wurde, nicht explodierte? „Die Umstände lassen darauf schliessen, dass der vorgefundene, nicht detonierte Knallkörper unter ungeklärten Umständen zufällig in dieser Liegenschaft gelandet sein könnte“, sagt Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau.
Aufschluss darüber könnten die Labor-Untersuchungen der vier bisher gefundenen Knallkörper bringen. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, bekräftigt Graser. Er warnt die Bevölkerung: „Es ist möglich, dass noch weitere solche Objekte herumliegen.“ Nach wie vor gilt: Wer eines findet, soll es nicht anfassen und sofort die Polizei informieren. „Man weiss ja nicht, was drin ist.“