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Junioren trauern um ihren hervorragenden Ausbildner und der FC Brugg um einen tollen Kameraden

Didi brachte eine grosse Erfahrung als Fussballer mit in den FC Brugg. Als Staatsamateur in der ehemaligen DDR agierte er in den höchsten Ligen des Landes. «Auf diese Erfahrung und sein fussballerisches Können durften wir manche Jahre in seinen Funktionen als Spieler und Trainer zählen», schreibt der FC Brugg in seinem Nachruf.

In den ersten Jahren noch mit seiner Brillanz bei seinen Freistosstoren für unser Veteranenteam, später immer mehr als Juniorenausbildner, der es verstand, die jungen Sportler mit klaren Worten, aber auch mit seinem unnachahmlichen deutschen Humor in die richtigen Bahnen zu lenken.

In allen Teams – und es waren viele – konnte Didi die Spieler individuell weiterentwickeln und ihnen seine Freude am Fussballsport auf einzigartige Weise weitergeben. Didi durfte mit seinen Teams tolle Erfolge feiern. Nebst Aargauer Cupsiegen konnte er auch einige Male sein Team zum Meistertitel führen.

Die Trainingslager in Spanien gehörten zu den Highlights

Auch im Aktivbereich hinterliess Didi seine erfolgreichen Spuren. Nachdem ein Trainer in der zweiten Mannschaft das Handtuch warf, übernahm Didi kurz entschlossen die Geschicke des Teams und führte es zum Klassenerhalt. Und als die erste Mannschaft abstieg und viele Spieler das Weite suchten, wurde die erste Mannschaft mit den Spielern von Didi aufgefüllt.

Seit über 100 Jahren bietet der FC Brugg Fussballbegeisterten Spiel- und Trainingsmöglichkeiten.

Nichts lag also näher, als dass auch Didi in die erste Mannschaft aufstieg und dem Trainer als Assistent tatkräftig zur Seite stand. Diese Konstellation hielt zwei Jahre, bis Didi seinen Traum in Ungarn verwirklichen wollte.

Die Spieler der ersten Mannschaft und vorher zweiten Mannschaft hatten Didi schnell ins Herz geschlossen. Seine legendären kernigen Sprüche taten ihr Übriges dazu. Bekannt war er auch für seine akribisch vorbereiteten Passübungen, als Beispiel hier die «Ajax Schule» oder die «Nähmaschine».

Die Trainingslager im warmen Spanien gehörten, wenn Didi dabei war, immer zu den Highlights. Das kameradschaftliche Zusammensein mit Spielern und Staff genoss er und füllte die Abende mit manchen Anekdoten aus seiner fussballerischen Laufbahn. Manchmal wurde es auch späte Nacht. Dennoch war er immer der Erste am Frühstückstisch und hatte auch früh am Morgen schon gute Laune.

In Ungarn wollte er den Lebensabend geniessen, kam aber zurück

Ein grosser Anteil hatte Didi zudem an den unvergesslichen Lagerwochen, die wir mit ihm in Celerina verbringen durften. Lange Zeit als technischer Leiter war er für die Ausbildungsinhalte in unserem traditionellen Juniorenlager hauptverantwortlich. Die kameradschaftlichen Stunden ausserhalb des Trainingsplatzes bleiben wohl allen Trainern, die dabei sein durften, in Erinnerung.

Anfang 2020 teilte Didi uns mit, dass er zusammen mit seiner Frau seine Pension in Ungarn verbringen und geniessen möchte. Das war ein herber Schlag für den FC Brugg, aber eine tolle Sache für die beiden. Nach nur einem Jahr entschlossen sie sich wieder zur Rückkehr in die Schweiz und Didi konnte sofort in unser Ca-Team als zusätzlicher Trainer integriert werden.

Schnellstens fand er den Draht wieder zu den jungen Spielern und die erst kürzlich abgelaufene Herbstrunde wurde zur absoluten Erfolgsstory, die das Team ungeschlagen mit dem Meistertitel und Aufstieg feiern durfte. Didi konnte seine Trainerkarriere mit einem tollen Erfolg abschliessen.

Sinnigerweise ging dann auch sein letzter Ausflug ins Fussballstadion in Freiburg. Voller Freude wollte er am 21. November das neue Stadion besuchen. Leider wurde ihm aber der Blick in die neue Arena nicht mehr gewährt. Er erlitt kurz davor einen Herzinfarkt und verstarb am Tag darauf.

«Lieber Didi, es war eine super Zeit, die wir mit dir verbringen durften. Du hast mit deiner Präsenz unseren Verein stark geprägt und wir werden deine fröhliche und erfrischende Art für immer in Erinnerung halten», so der FC Brugg. Wenn Didi sich selber hätte verabschieden können, hätte er es wohl mit den Worten getan: «Prause – in der Pause!» – alles Gute, Didi!