Sie sind hier: Home > Aargau > Handball Endingen verliert gegen SG TV Solothurn denkbar knapp

Handball Endingen verliert gegen SG TV Solothurn denkbar knapp

Am vergangenen Wochenende hat Handball Endingen am Cup-Wochenende stark gespielt, mit der Niederlage gegen den SG TV Solothurn laufen die Surbtaler jedoch Gefahr, den Anschluss an die Spitzenteams in der Tabelle zu verlieren.

Die erste Halbzeit war geprägt von einem schnellen Spiel, bei dem die Angreifer beider Mannschaften ihre Tore ohne grosse Gegenwehr erzielen konnten. Lars Gross, der dieses Mal im Endinger Tor beginnen durfte, bekam fast keinen Ball zu fassen. Er wurde, von seiner in der ersten Halbzeit inexistenten Verteidigung, mehrheitlich im Stich gelassen.

Die Zuschauer im GoEasy bekamen zwar viele attraktive Tore zu sehen, doch dies dürfte weder für Zoltan Majeri noch für Martin Prachar ein schönes Zusehen gewesen sein, da die beiden Trainer rasch erkannten, dass ihre Teams in der Defensivarbeit nicht auf der Höhe waren.

Die Endinger konnten sich in der 15. Minute mit fünf Toren absetzen und führten auch in der 23. Minute noch mit vier Toren. Aber die jungen Solothurner sind sich in der laufenden Meisterschaft gewöhnt, Rückstände zu verkraften, und liessen den Kopf nie hängen. Kurz vor der Pause konnte Dylan Brandt wieder ausgleichen und die Partie begann nach 30 Minuten von neuem. Das Unentschieden hätte dem klaren Favoriten Handball Endingen unbedingt als Weckruf dienen müssen, da die Solothurner so langsam spürten, dass vielleicht mehr herausschauen könnte, als es die momentane Tabellensituation suggeriert.

Es fehlte der Killerinstinkt

Die mahnenden Worte in der Pause von Zoltan Majeri schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Die Deckung stand nun bedeutend solider, was auch Dario Ferrante im Endinger Tor zu verschiedenen schönen Paraden verhalf. Die beiden Teams lieferten sich ein Kopf an Kopf Rennen, bei dem sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen konnte.

In der 38. Minute erzielte Ivan Koncul das 24:23 für das Heimteam. Danach folgten satte elf Minuten Torflaute bei den Surbtalern. Erst in der 49. Minute konnte Christian Riechsteiner (6/6), der sichere Penaltyschütze, zum 25:26 einnetzen. Unterdessen musste Femi Onamade mit einer rot-blauen Karte das Feld verlassen, und bei den Endingern spürte man nach vielen Fehlschüssen und technischen Fehlern die Unsicherheit wachsen.

Umgekehrt bei SG TV Solothurn, wo der 19-jährige Torhüter Fabio Brändle zu Hochform auflief, das Team lautstark anfeuerte und seinen jungen Kollegen mit jeder erfolgreichen Parade mehr Sicherheit und Hoffnung verlieh. Nun war allen klar, dass es zum Schluss ein Kampf um die Punkte geben wird und die momentane Tabellensituation und die Favoritenrolle keine Bedeutung mehr hatten.

Bis zur 58. Minute konnte sich Endingen einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen, kam sogar wieder in Ballbesitz und hätte die Möglichkeit gehabt, die Zeit in Ruhe herunterzuspielen. Es folgten aber überhastete und unvorbereitete Abschlüsse, sodass Basil Zeltner in der Schlussminute zum vermeintlichen Schlussresultat von 31:31 ausgleichen konnte. Ein trotz schlechtem Spiel verlorener Punkt für Handball Endingen. Aber immerhin noch ein Unentschieden – dachten sich alle in der Halle.

Solothurn erzielt Führungstor in den letzten vier Sekunden

Nach dem letzten Schuss von Nino Grzentic, der vom überragenden Solothurner Torhüter Brändle gehalten wurde, ging etwas unter, dass die beiden Schiedsrichter Hardegger noch nicht abgepfiffen hatten. Die enttäuschten Endinger versanken bereits in der Analyse, was in diesem Spiel falsch gelaufen ist und warum man gegen den Tabellenletzten einen wichtigen Punkt hergeben musste.

Es gab einen Freistoss, beim Tor des Gegners, weit weg vom Endinger Gehäuse, und noch vier Sekunden waren zu spielen. Die Endinger hatten nur wenig Zeit, sich in ihrer Enttäuschung wieder zu konzentrieren und zu organisieren. Die Endinger rückten zu wenig weit vor, sodass Aellen zehn Meter vor dem Tor den Ball tatsächlich noch an Verteidiger und Goalie vorbeibrachte zum 31:32 Sieg für den Tabellenletzen aus Solothurn. Und die beiden Schiedsrichtier pfiffen die Partei ab.

Die Endinger haben nach dem verlorenen Punkt (59.56) mit der Niederlage vier Sekunden später zwei weitere Punkte hergeben müssen. Die Enttäuschung sitzt tief.

Nun geht es darum, selbstkritisch die Situation zu analysieren und die Hausaufgaben zu erledigen. Diese Leistung entspricht nicht den eigenen Ansprüchen, und es gibt an vielen Orten Verbesserungspotenzial. In den nächsten Spielen auswärts gegen Stäfa und Birsfelden gibt es neue Chancen zu zeigen, zu was man fähig ist. (az)