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Zwei Tage vor der Booster-Impfung: Covid-Ausbruch im Pflegeheim in Möhlin – es gilt ein Besuchsverbot

Von den vier positiv Getesteten war die Mehrheit doppelt geimpft. 

Eine Mitarbeiterin und drei Bewohnerinnen und Bewohner des Wohn- und Pflegezentrums Stadelbach in Möhlin sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Vorstand und die Geschäftsleitung des Pflegeheims hätten deshalb am Samstag beschlossen, das Heim für externe Besucherinnen und Dienstleister zu schliessen, heisst es in einer Mitteilung. Die Bewohnerinnen und Bewohner können also bis auf weiteres keinen Besuch empfangen. Ausnahmen gibt es nur für jene, die palliativ betreut werden.

Vorstandspräsident Karl Eiermann sagt auf Anfrage der AZ, das Pflegezentrum sei am Freitag von einem Spital informiert worden, dass ein Pflegeheimbewohner, der letzte Woche aus einem anderen Grund ins Spital musste und sich noch immer im Spital befindet, positiv auf Covid-19 getestet worden sei. Noch am gleichen Tag seien alle Bewohnerinnen und Mitarbeitenden aus der betroffenen Abteilung, die Symptome zeigten, getestet worden. Am Samstag lagen die Testresultate vor.

Auch doppelt Geimpfte haben sich angesteckt

«Die Mehrheit der positiv getesteten Personen waren doppelt geimpft», sagt Eiermann. Generell sei die Impfquote bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr hoch. Viele hätten sich nach der Booster-Impfung gesehnt. Die Auffrischimpfungen hätten eigentlich ab nächster Woche stattfinden sollen. «Wegen der Coronafälle müssen wir das Vorgehen noch einmal neu mit dem Team Impfstrategie des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) prüfen», sagt Eiermann.

In Absprache mit dem Gesundheitsdepartement findet nächste Woche eine Ausbruchskontrolle statt. Das heisst: In den nächsten ungefähr zehn Tagen werden alle 92 Bewohnerinnen und Bewohner sowie die 120 Angestellten insgesamt dreimal getestet. «Wenn nach dem dritten Test alle negativ sind und die erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner wieder gesund sind, können die Massnahmen aufgehoben werden», sagt Eiermann.

Mitarbeitende müssen eine FFP2-Maske tragen

Neben dem Besuchsverbot hat das Pflegeheim wegen des Corona-Ausbruchs weitere Massnahmen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner beschlossen. Der Speisesaal wurde geschlossen; die Bewohnerinnen und Bewohner essen stattdessen in ihren Zimmern. Wenn sie sich in den öffentlichen Räumen bewegen, müssen sie eine FFP2-Maske tragen. Auch für die Mitarbeitenden ist das Tragen der FFP2-Maske obligatorisch.

Eiermann sagt, natürlich habe niemand applaudiert, als sie über die neuen Massnahmen informiert hätten. Aber er habe Verständnis gespürt. «Nach bald zwei Jahren Pandemie haben sich Bewohnende, Angehörige und Mitarbeitende langsam daran gewöhnt, dass es immer wieder anders kommt, als man sich das gewünscht hätte.»

Bereits letzte Woche hatte das Stadelbach sein Coronaregime verschärft. Seit vergangenem Mittwoch müssen alle Besucherinnen und Besucher ein Covid-Zertifikat vorweisen. Sie müssen also geimpft, genesen oder negativ getestet sein, bevor sie jemanden im Pflegeheim besuchen. Damit wolle man die Bewohnerinnen und Bewohner und die Mitarbeitenden schützen, begründete Eiermann damals den Schritt.

Immer wieder Ausbrüche in Pflegeheimen

Der Corona-Ausbruch im Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach ist nicht der einzige in den letzten Wochen. Vorletzte Woche sind fünf Seniorinnen und Senioren im Alters- und Pflegeheim Im Brühl in Spreitenbach positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle infizierten Personen waren doppelt geimpft.

Das Gesundheitsdepartement teilte damals mit, dass es «in rund zehn weiteren Heimen Ansteckungen mit dem Coronavirus gibt, wovon sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte betroffen sind».