Polizei fragte bei der einzigen Kaiman-Halterin nach, ob noch alle Tiere da seien

Wer Kaimane als Haustier halten will, braucht eine Bewilligung. Der Aargauer Veterinärdienst hat nur eine solche Bewilligung erteilt. An eine junge Frau, die zu Hause drei Krokodilkaimane hält. Die beiden Männchen und das Weibchen teilen sich ein Zimmer, das ihre Besitzerin extra für sie eingerichtet hat. Die Aargauerin möchte mit den Medien nicht über ihre Haustiere und den mutmasslichen Kaiman im Hallwilersee sprechen. Das lässt sie über ihre Mutter ausrichten.

Diese erzählt auch, dass nach der Kaiman-Sichtung im Hallwilersee die Polizeiaufgetaucht sei, um sich zu vergewissern, dass alle Tiere noch da waren. Das waren sie. Deshalb geht die Polizei auch davon aus, dass der Kaiman im Hallwilersee aus illegaler Haltung stammt und ausgesetzt worden ist.

Auf dem Speiseplan stehen Ratten oder Küken

Wie die drei Kaimane im Aargau leben, lässt sich trotzdem erzählen. Vor zwei Jahren ist ein Artikel über die junge Frau mit den exotischen Haustieren erschienen. Ein Journalist hatte sie zu Hause besucht. Er beschreibt ein grosses Bassin, das fast 2000 Liter Wasser fasst und zur Hälfte von einem Landteil überragt wird. Diesen geschützten Bereich würden die Kaimane während des Tages als Rückzugsmöglichkeit nutzen.

Gefüttert werden sie alle sieben bis zehn Tage. Auf ihrem Speiseplan stehen abwechselnd Küken, Mäuse, Ratten, Fisch, Muskel- und Rindfleisch. Ihre Besitzerin hält ihnen das Futter mit einer langen Zange hin. Damit die Tiere, die sich tropische Temperaturen gewöhnt sind, in ihrem Zimmer nicht zu kalt haben, gibt es im Gehege auch zwei Wärmelampen.

14 junge Kaimane geschlüpft

Offenbar fühlten sich die drei bei ihrer Besitzerin so wohl, dass es nach 1,5 Jahren das erste Mal Nachwuchs gab. Nach einer Brutzeit von rund vier Monaten seien 14 Kaimane geschlüpft, berichtet der Journalist. Diese leben inzwischen nicht mehr bei der Aargauerin. Sie seien verkauft worden, sagt ihre Mutter. (nla)