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Namenswechsel: Aus «IG Pro Steg» soll «IG Pro Stromgeschichte» werden

Die IG Pro Steg kämpfte jahrelang für einen neuen Rheinsteg, um das badische und das aargauische Rheinfelden zu verbinden. Folglich hat sich das Vereinsziel faktisch aufgelöst, als im Oktober 2019 die Rheinfelder Bevölkerung auf Schweizer Seite das Projekt an der Urne beerdigte.

Trotz der Niederlage besteht der Verein weiterhin. Folglich hat sich das Betätigungsfeld verlagert. Der Verein engagiert sich heute dafür, dass der stromgeschichtliche Bedeutung der Region um Rheinfelden Berücksichtigung zugemessen wird. Infolgedessen soll auch der Vereinsnamen von «IG Pro Steg» zu «IG Pro Stromgeschichte» abgeändert werden.

Ein Projekt zu Ehren von Fricktaler Strompionieren

Peter Scholer, der Präsident der IG Pro Steg, spricht über aktuelle Betätigungsfelder des Vereins:

«Nach dem Aus für den Rheinsteg hat sich unser Fokus insbesondere auf die Erstellung der Brown-Nizzola-Plattform gerichtet.»

Dabei spricht er von einer Plattform, die zu Ehren der Strompioniere Charles Brown und Agostino Nizzola, die in Baden tätig waren, im Frühling 2022 eröffnet werden soll.

Der Maschinenkonstrukteur Brown und der Maschinenbauingenieur Nizzola haben vor über hundert Jahren im Aargau Pionierarbeit mit grosser Strahlkraft geleistet: So transformierte Brown kurz vor der Jahrhundertwende Strom auf höhere Spannung hinauf, um ihn über grössere Distanzen verteilen zu können.

Damit leistete er wichtige Vorarbeit für Agostino Nizzola, dem es 1904 gelang, die Elektrizitätskraftwerke Rheinfelden und Beznau über eine Hochspannungsleitung zu einem Stromverbund zusammenzufügen. In Anbetracht dessen, dass Elektrizitätskraftwerke zuvor isoliert betrieben wurden, war der Zusammenschluss Rheinfelden-Beznau von weltweiter Bedeutung für die Fortentwicklung von Elektrizitätswerken. Das soll mit der Plattform nun gewürdigt werden.

Ein Vereinsmitglied schiesst Geld vor, damit der Bau fortgesetzt werden kann

Die Gemeinde Rheinfelden, die beim Bau der Plattform als Bauherrin auftritt, hat einen Kredit von 160’000 Franken gesprochen. Das Geld von der Gemeinde reicht allerdings nicht, um das Projekt nach den Plänen der IG Pro Steg umzusetzen. Dazu sind weitere 130’000 Franken notwendig. Das ist mehr als ursprünglich angeplant. Die Interessensgemeinschaft hat eine temporäre Lösung gefunden: «Damit der Bau der Plattform fortgesetzt werden kann, hat ein Vereinsmitglied den Betrag vorgeschossen.»

Nun sucht der Verein nach Spenden, um das vorgeschossene Geld auszugleichen. «Es fehlen noch 40’000 Franken dazu», sagt Scholer.

50 Jahre AKW-Besetzung

Der neue Namen IG Pro Stromgeschichte würde auch für zukünftige Engagements im Bereich der Stromgeschichte passen. Ein Jubiläum hat es dem Verein dabei besonders angetan. «2025 jährt sich die Besetzung des AKW-Geländes Kaiseraugst zum fünfzigsten Mal. Dazu wollen wir als Verein etwas machen», so Scholer.