Aus dem verspäteten Jubiläum wird ein ganzes Adventsdorf: In Sins herrscht zwei Tage lang Ausnahmezustand
Grosse Tannenbäume zieren seit einigen Tagen die Kreisel der Gemeinde Sins. Wer in den vergangenen Wochen durchs Dorf spazierte, konnte wohl beobachten, wie hinter den Schaufenstern der Geschäfte fleissig dekoriert wurde. Gemeinsam zaubern die Mitglieder des Gewerbevereins Sins und Umgebung bis am Wochenende ein funkelndes Adventsdorf. «Wir sind wie verrückt am Vorbereiten und Aufbauen. Sins im Advent findet statt, wir ziehen es durch», sagte Peter Wolfisberg, Präsident des Gewerbevereins Sins und Umgebung, motiviert.
Am kommenden Wochenende feiern die Geschäfte, Vereine und Institutionen der Region den 20. Geburtstag von «Sins im Advent». Mit Konzerten, einem vielfältigen Essensangebot, Marktständen und einem Fackelmarsch soll nun jenes Fest nachgeholt werden, das im vergangenen Jahr wegen der Pandemie ausfallen musste. «In diesem Jahr verlagern wir den Anlass etwas mehr auf die Strasse, damit die Geschäfte nicht überfüllt werden», so Wolfisberg.
Der zweitägige Anlass startet am Samstag um 16 Uhr und bietet dem Publikum ein Unterhaltungsprogramm, das von Musikdarbietungen der Musikgruppe Sixpäck oder Panflötist Jonas Gross über Pumppark Parcours und der Märlistube bis zum speziellen Fackelumzug geht. «Beim Umzug werden Iffele-Träger aus Küssnacht am Rigi – Iffele sind grosse Lichterhüte – und Trichler dabei sein», kündete er an. Der Umzug startet um 18 Uhr bei der Landi und schlängelt sich bis zum Einhornkreisel durchs Dorf. «Es gibt beim Start für alle Gratisfackeln», so Wolfisberg.
Neuer Tunnel vereinfacht Strassensperrung
Die Geschäfte werden am Samstagabend bis 21 Uhr ihre Türe für die Gäste öffnen und am Tag darauf einen Sonntagsverkauf durchführen. Auf den Strassen werden Markt- und Foodstände stehen. Damit das möglich ist und die Besucherinnen und Besucher sicher durchs Dorf gehen können, werden die Luzerner- und die Aarauerstrasse teilweise während des Fackelumzugs gar ganz gesperrt. «Da kommt uns nun der neue Tunnel zugute. Damit können wir den Verkehr einfacher umleiten», erzählte der Vereinspräsident.
Mit dem Adventsanlass soll das Jubiläum gefeiert werden, aber auch die Bevölkerung auf das Motto des Gewerbevereins aufmerksam gemacht werden. «Lueg zerst do» lautet dieses und soll die Leute dazu motivieren, regionale Geschäfte zu unterstützen. «Das Fest soll aber auch ein Dankeschön für jene sein, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben», so Wolfisberg.
Für Institutionen wie die Pfadi beispielsweise sei der Anlass auch eine Möglichkeit, sich zu präsentieren und allenfalls neue Mitglieder zu motivieren. Einige Gewerbetreibende hätten sich zusammengeschlossen, um ein Angebot zu ermöglichen, dass drinnen und auch draussen genossen werden kann. «Die Landi, die Apéro-Chuchi und das Fitnesscenter machen zum Beispiel eine Weindegustation, die im Innern und Open Air stattfindet», erzählte Peter Wolfisberg.
Bei der Vorbereitung für die Fasnächtler mitgedacht
Die Organisation des Anlasses sei heuer trotz der Massnahmen, die in diesem Jahr etwas lockerer sind als im vergangenen Advent, aber nicht ganz einfach gewesen. «Beispielsweise war das Organisieren der Marktstände nicht leicht, weil die Marktfahrenden selbst nicht genau wussten, ob sie diese selbst brauchen oder doch uns zur Verfügung stellen können», erklärte er.
Doch jetzt sei alles bereit und das Organisationsteam und die Vereinsmitglieder freuen sich auf einen gelungenen Adventsanlass. «Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat sehr gut funktioniert», sagte er. Und von dieser Zusammenarbeit können auch noch andere profitieren. «Wir haben die Erlaubnis erhalten, die Kreisel mit Röhren, Wasser und Strom auszustatten, das können die Fasnächtler dann auch für ihren Kreiselschmuck verwenden», so Wolfisberg.