Stein: Gemeinde engagiert nach Vandalenakten und weiteren Vorfällen privaten Sicherheitsdienst

Gemeindeammann Beat Käser nimmt die Zunahme des Litterings und Vandalismus in Stein ernst und bezeichnet die aktuelle Lage als «durchaus dramatisch». Die jüngsten Vorfälle kulminierten in einem verbalen und einem körperlichen Angriff eines Jugendlichen auf einen Gemeindemitarbeiter am ersten Februarwochenende. «Der Täter hat den Gemeindemitarbeiter an der Hand gepackt. Sofortmassnahme war das Aufgebot eines privaten Sicherheitsdienstes, der seit dem 8. Februar Patrouillengänge an den bekannten Brennpunkten vornimmt», sagt Gemeindeschreiber Sascha Roth. «Die Regional- und Kantonspolizei haben wir um mehr Präsenz in Stein gebeten. Informationen zum Stand der laufenden polizeilichen Abklärungen und Ermittlungen gibt es nicht.»

Vandalenakte kosten gegen 17’000 Franken

Anfang Jahr begingen drei Jugendliche Hausfriedensbruch, indem sie ins Schulhaus einschlichen. Beim Saalbau verursachte das Zerstören der Aussenstore beim Konferenz­zimmer über 7000 Franken Erneuerungskosten. Im Januar wurde ein neu erstellter Beleuchtungsmast beim Notausgang so lange malträtiert, bis das massive Betonfundament gebrochen ist. Weitere Aussen­lampen auf dem Brotkorb-Areal sind ebenfalls beschädigt worden.

«Die Schäden belaufen sich auf gegen 10’000 Franken», sagt Gemeindeammann Beat Käser. Besonders gravierend findet er das Bespucken von Scheiben und Türgriffen an öffentlichen Gebäuden und nennt das Verhalten «absolut respektlos». Vandalismus und Littering nähmen mit dem Anstieg der Temperaturen zu, sagt Sascha Roth. In den zwanzig Jahren als Gemeindeschreiber in Stein sei ein Einsatz von Security immer wieder einmal nötig gewesen.

Schwierige Ermittlung der Identität von Jugendlichen

«Ich verstehe nicht, dass Jugendliche ihren Müll an einem öffentlichen Ort hinterlassen, um sich am nächsten Tag wieder an denselben Platz zu setzen», sagt Beat Käser. Aufgabe des privaten Sicherheitsdienstes sei es, die Jugendlichen zu Recht und Ordnung aufzufordern und die Namen der Jugendlichen, die vandalierten oder Littering betrieben, zu notieren. «Die Identität der beteiligten Jugendlichen kann nicht immer ermittelt werden. Oft rennen sie im Dunkeln davon», schildert Beat Käser. «Mit dem Bevölkerungswachstum und der Tatsache, dass nicht mehr jeder einem Verein angehört, steigt die Anonymisierung», so Käser. Die an Littering oder Vandalismus beteiligten Jugendlichen stammten sowohl aus Stein als auch aus umliegenden Gemeinden.

«Wir merken, dass der direkte Kontakt zu Jugendlichen abnimmt, sobald sie in die Oberstufe nach Rheinfelden gehen», sagt Sascha Roth. «Jugendliche können und sollen sich im öffentlichen Raum aufhalten», betont Sascha Roth. Anstand gegenüber Mitmenschen und Respekt für das private und öffentliche Eigentum seien selbstverständlich.

Neben einem vielfältigen Vereinsangebot gibt es die Jugendzone 43. Einen Raum für Jugendliche, die älter als 16 Jahre sind, oder mobile Jugendarbeit sind in Stein noch kein Thema.