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Steuerfuss soll bei 94 Prozent bleiben – Stadt budgetiert ein kleineres Defizit

Steuerfuss soll bei 94 Prozent bleiben – Stadt budgetiert ein kleineres Defizit

Der Bremgarter Stadtrat präsentiert das Budget 2022, das von einem gleichbleibenden Steuerfuss ausgeht. Der erwartete Aufwandüberschuss beträgt knapp 300’000 Franken. Ausserdem befindet der Souverän an der Gmeind am 9. Dezember über vier weitere Traktanden.

Marc Ribolla

Die Stadt Bremgarten erwartet 2022 nur ein leichtes Defizit von 300’000 Franken.

Die Erwartungen sind in Bremgarten zweifelsohne gross. Und das, obwohl auch für nächstes Jahr zuverlässige Aussagen zur Entwicklung der Steuereinnahmen wegen der Auswirkungen der Coronapandemie schwierig sind. Der Stadtrat geht aber bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 94 Prozent im Budget 2022 von einem Ertrag von knapp 22,8 Millionen Franken aus.

Stadtammann Raymond Tellenbach erklärte an der Parteiinfoveranstaltung hinsichtlich der Gmeind vom 9. Dezember: «Wir rechnen mit deutlich höheren Erträgen. Die Tendenz, dass der Steuerertrag steigt, hat sich auch in anderen Gemeinden gezeigt.» Im diesjährigen Budget geht die Stadt von 21,4 Millionen Franken Steuereinnahmen aus.

Für die Finanzkommission nahm Präsident Markus Locher Stellung. Er meinte zu den vorgelegten Zahlen:

«Man kann nicht sagen, dass der Stadtrat tiefstapelt. Ein Steuerertrag von fast 23 Millionen ist ein ehrgeiziges Ziel.»

In der Erfolgsrechnung geht das Budget 2022 von einem leichten Defizit von knapp 300’000 Franken aus. Dies entspricht einer kleinen Verbesserung gegenüber dem Budget 2021, das einen Aufwandüberschuss von rund 470’000 Franken vorsah. Rein operativ wird ein Verlust von 1,25 Millionen Franken prognostiziert. Mit der weiteren Entnahme von 0,95 Millionen Franken aus der Aufwertungsreserve kann dieser aber abgeschwächt werden.

Bezüglich zukünftigen Steuerfusses rechnet der Stadtrat im Finanzplan 2023–2031 zwar auf dem Papier mit einem Satz von 97 Prozent. Ammann Tellenbach gibt aber Entwarnung: «Wir bleiben mal gelassen. Wir haben jetzt im Budget 2022 gesehen, dass auch 94 Prozent reichen. Und wir schauen den Steuerfuss sowieso jedes Jahr neu an.»

Bremgarten empfiehlt Beitritt zu «Wasser 2035»

Neben dem Budget müssen die Bremgarterinnen und Bremgarter am 9. Dezember an der Gmeind in der Sporthalle Isenlauf auch über vier weitere Sachgeschäfte befinden. Das bedeutendste ist dabei der Beitritt zur Interkommunalen Anstalt (IKA) «Wasser 2035».

Bei diesem bekannten Projekt geht es um eine grosse Ringleitung im Bünz- und Reusstal, die die Wasserversorgung von über 20 Gemeinden langfristig sicherstellen soll. Der Stadtrat empfiehlt den Beitritt. «Es ist wichtig, dass die Wasserversorgung mit allen Mitteln sichergestellt werden kann. Wir müssen aber noch aushandeln, dass wir aufgrund unseres Dotationskapitals auch einen Sitz im Verwaltungsrat erhalten», sagt Tellenbach. Bremgartens Dotationskapital an die IKA «Wasser 2035» beträgt 940’000 Franken.

Neue Leistungsvereinbarung mit der fusionierten Spitex

Reine Formsache dürften wohl auch die restlichen drei traktandierten Geschäfte sein. Dabei geht es um den beantragten Beitritt der Stadt Bremgarten zur Elektrizitätsgenossenschaft Hermetschwil-Staffeln, die Genehmigung der Leistungsvereinbarung mit der neuen Spitex Mutschellen-Reusstal und den Kredit über 301’000 Franken für den Ausbau des Trottoirs und die Sanierung der Wasserleitung an der Stafflerstrasse.

Schon am 30. November tagen die Bremgarter Ortsbürger. Sie befinden über das Budget 2022 mit einem Ertragsüberschuss von rund 477’000 Franken und die Genehmigung der neuen Anstaltsordnungen für den Forstbetrieb und den Holzhandelsbetrieb Wagenrain.