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Pflegezentrum Lindenfeld: Ein Viertel der Bewohnenden infiziert, zwei Abteilungen isoliert

Das Pflegezentrum Lindenfeld zieht die Handbremse: Anfang Woche wurden erste Covid-19-Fälle unter den Bewohnenden bekannt, nach Rücksprache mit dem Kantonsarzt wurde entschieden, das Heim ab Donnerstag für mindestens fünf Tage geschlossen zu halten.

Auf Anfrage bestätigt Simone Mayer-Jacober, Leiterin Kommunikation und Marketing, dass es zu einigen Fällen im Pflegezentrum gekommen ist: «Knapp 30» der 121 Bewohnenden seien derzeit infiziert. Zwei von sieben Abteilungen befinden sich aktuell in Isolation. Unter den 230 Angestellten gibt es weitere neun bestätigte Fälle, darunter Impfdurchbrüche sowie Neuinfizierungen.

FFP2-Masken sind ab sofort Pflicht

«Die Delta-Variante ist unglaublich aggressiv, das haben wir vom Gesundheitswesen immer wieder gesagt», sagt Simone Mayer. Gerade im Winter sei das Risiko nun sehr gross. Das Lindenfeld habe deshalb sofort reagiert: Am Dienstag führte das Pflegezentrum strikte 3G-Zertifikatspflicht (geimpft, getestet oder genesen) und FFP2-Maskenobligatorium ein. Dazu müssen sich Angestellte, die kein Zertifikat haben, neu zweimal die Woche repetitiven Tests unterziehen. Eine Massnahme, die zuvor «intern dringend empfohlen» wurde, jedoch freiwillig war.

Dennoch: Für Bewohnende wie Angehörige ist die Situation hart, die Ansteckungszahl mit einem Viertel der Patienten sehr hoch. Das Lindenfeld kommuniziert derweil offen und transparent. Simone Mayer sagt:

«Wir haben unser Schutzkonzept schnell strenger gemacht, setzten alle bewährten Massnahmen um. Seitdem ist die Ansteckungskurve markant abgeflacht. Unsere Massnahmen fruchten.»

Sie nennt auch die «unglaubliche Solidarität», die aktuell im Lindenfeld herrsche. Nebst dem Personal tragen nun auch die Bewohnenden Masken.

Booster-Impfungen heute Freitag verabreicht

Das Lindenfeld war eines der ersten Pflegeinstitutionen, die seine Bewohnenden impfen liess: Bereits im Februar sei «eine hohe Zahl an Bewohnenden und Mitarbeitenden grundimmunisiert» worden. Laut Simone Mayer liegt der Wert aktuell bei über 90 Prozent der Bewohnenden und 70 Prozent des Personals. Bei den Bewohnenden sei man damit «weit über dem Durchschnitt» unter den Pflegeheimen, so Simone Mayer. Die nötige Auffrischung gab es heute Freitag: Die Booster-Impfungen, die eigentlich für den 2. Dezember angesetzt waren, konnten nach Absprache mit dem Kanton vorgezogen werden.

Diesen Monat kam es in 17 Aargauer Pflegeheimen sowie 16 weiteren sozialmedizinischen Einrichtungen im Kanton zu Covid-19-Ausbrüchen. Der Kanton hat die Booster-Impfkampagne diese Woche deshalb beschleunigt.