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Allen Widrigkeiten zum Trotz: Der EHC Olten holt sich in Visp einen hart erkämpften 5:3-Sieg

Der EHC Olten jubelt auch in Visp.

Die letzten Sekunden einer packenden Partie zählen herunter und als die Schlusssirene in der Visper Lonza Arena ertönt, dürfte der Zeitpunkt gekommen sein, bei dem sich so manch euphorisierter Oltner fragt: Ja wer eigentlich kann diesen EHC Olten auf dem Weg in einen Playofffinal überhaupt stoppen? Zumindest hat es an diesem Freitagabend auch das ambitionierte Visp nicht geschafft, dem EHC Olten ein Bein zu stellen, sodass die Powermäuse mit Cleverness, Kaltblütigkeit, aber auch mit Körpereinsatz und grosser Leidenschaft ihren neunten Sieg in Serie einfuhren.

Dabei war es einer dieser Abende, bei dem die dritte Saisonniederlage durchaus hätte akzeptiert werden müssen. So sprach nämlich vor dem Spiel kaum etwas für den EHC Olten, hatte man doch nebst den drei verletzten Heughebaert, Maurer und Weisskopf mit dem kranken Florian Schmuckli kurzum auch noch auf einen vierten Verteidiger verzichten müssen. Und weil alle B-Lizenzen ebenfalls verletzt oder nicht zur Verfügung standen, blieb Trainer Lars Leuenberger nichts anderes übrig, als seine fünf nominellen Verteidiger aufzustellen und ein weiteres Mal Stürmer Silvan Wyss als Verteidiger auflaufen zu lassen.

Scheideggers Traumtor zur 2:1-Führung

Nach einem abtastenden Startdrittel, bei dem kaum nennenswerte Chancen erspielt wurden, lösten sich die beiden Teams zur Freude der 2527 Zuschauern aus den taktischen Zwängen, worauf sich ein offener Schlagabtausch ergab mit leichten Vorteilen für Visp. Doch ins Hintertreffen kam der EHC Olten über das ganze Spiel hinweg nie. Lukas Lhotak eröffnete aus der Drehung das Skore, worauf nur 52 Sekunden später Visps Olausson ausglich (23.). In der Folge brauchte es nebst einer guten Portion Glück einen starken Torhüter Silas Matthys im Oltner Tor, um das Spiel nicht aus der Hand zu geben.

Es war dann Joel Scheidegger, der den EHCO mit der Marke Traumtor wieder in Führung schoss: Erst umkurvte er seinen Gegenspieler an der blauen Linie, worauf er mit einem platzierten Schuss in den Torhimmel Visp-Torhüter Ritz keine Chance liess. Nicht weniger sehenswert war dann aber auch Klasens Zuspiel im Powerplay auf den Ex-Oltner Schirjajew, der am längeren Pfosten stehend von den Oltnern vergessen ging.

Die Special Teams sollten schliesslich auch matchentscheidend sein: Jan Mosimann staubte zehn Minuten vor Schluss im Powerplay ab, worauf Horansky drei Minuten später ebenfalls in Überzahl auf 4:2 erhöhte. Das Visper Team und Publikum taten sich schwer mit den Entscheiden der Unparteiischen, welche zu den beiden vorentscheidenden EHCO-Toren führten.

Eiskalt: Stan Horansky erhöht sehenswert im Powerplay zum 4:2.

Hektisch wurde es dann sechs Minuten vor Schluss auf der anderen Seite, als die Schiedsrichter Dominic Forget nach einem Allerwelts-Beinstellen mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche schickten. Nach kurzem Hadern aufseiten der Oltner wehrten sich die Powermäuse mit allen Kräften gegen den Anschlusstreffer, der 66 Sekunden vor Ende tatsächlich noch fiel. Doch die Oltner machten kurz darauf mit Knelsens Empty Netter alles klar und strichen drei weitere Zähler ein – allen Widrigkeiten zum Trotz.

Und das Erstaunlichste: Wenn der EHC Olten am Sonntag im heimischen Kleinholz den EHC Visp zur Revanche bittet (17.30 Uhr), tut er dies mit neu sieben Verlustpunkten Vorsprung auf den EHC Kloten. Der Aufstiegsanwärter Nummer eins stolperte gestern tatsächlich über die EVZ Academy und verlor 1:2.

Lonza Arena, Visp. – 2527 Zuschauer. – SR Wiegand/Staudenmann, Humair/Wermeille. – Tore: 22. Lhotak (Forget) 0:1. 23. Olausson (Haberstich, Merola) 1:1. 30. Scheidegger (Knelsen) 1:2. 36. Schirjajew (Klasen, Olausson; Ausschluss Gurtner) 2:2. 50. Mosimann (Antonietti; Ausschluss Pilet) 2:3. 53. Horansky (Knelsen, Lhotak; Ausschluss Haas) 2:4. 59. (58:44) Kuonen (Klasen, Olausson; Ausschluss Forget) 3:4. 60. (59:39) Knelsen (Nunn; ins leere Tor). – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Visp, 2-mal 2 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Forget) gegen Olten.

Visp: Ritz (Lory); Pilet, Ahlström; Casserini, Steiner; Eggenberger, Furrer; Fuchs; Schirjajew, Olausson, Klasen; Brügger, Haas, Kuonen; Riatsch, Mäder, Merola; Spinell, Burgener, Haberstich.

Olten: Matthys (Rytz); Antonietti, Wyss; Lüthi, Nater; Gurtner, Scheidegger; Horansky, Knelsen, Nunn; Lhotak, Forget, Sterchi; Mosimann, Fuhrer, Hasani; Portmann, Schwab, Oehen.

Bemerkungen: Olten ohne Heughebaert, Maurer, Weisskopf, Hüsler, Weder (alle ­verletzt) sowie Schmuckli (krank). Visp ohne Camperchioli, Rytz, Lütolf, Brunner (alle ­verletzt).