
Taskforce-Leiter Dieter Wicki nach überstandener Erkrankung: «Ich habe das Virus unterschätzt»
Dieter Wicki ist einer, der selbst vom Coronavirus betroffen war: Der Chef des Kantonalen Führungsstabes und Leiter der Task Force Coronavirus hatte sich Ende März infiziert. Heute gehe es ihm gut, wie er im Tagesgespräch von Tele M1 sagt: «Ich habe es glücklicherweise ohne Nachwirkungen überstanden. Wenn ich so zurückschaue, habe ich aber schon den Eindruck, dass ich das Virus unterschätzt habe.» Es hätten auch junge Leute zum Teil wochenlang im Koma gelegen. «Das lässt mich schon schaudern, da bin ich gottenfroh, dass ich ohne grössere Nebenwirkungen davongekommen bin.»
Nach seiner Erkrankung habe er sich zwar noch etwas schwach gefühlt, das habe er auch von anderen Covid-19-Patienten gehört, allerdings sei er schon vor Ostern symptomfrei gewesen und habe sich deshalb noch ein paar Tage erholen können.
Die Situation rund um das Coronavirus und die damit verbundene Arbeit im Führungsstab beschreibt Wicki als einzigartig. «Man muss umschalten und einfach funktionieren. Ich bin froh, dass wir eine Crew haben, die das kann.»
Rasch auf zweite Welle reagieren
Mit der Kantonsärztin sei er immer noch im Austausch, sagt Wicki. «Wir müssen weiter verfolgen, wie sich die Zahlen entwickeln. Sollte eine zweite Welle kommen, könnte es rasch gehen, und dann müssen wir auch rasch reagieren.»
Weiter erklärt Wicki, dass man ein Auge auf die Situation im Contact-Tracing-Center haben müsse, und dort allenfalls personell aufstocken müsse, sollten die Fallzahlen steigen. Ein drittes Themenfeld seien die Reise-Rückkehrer, da müsse man beobachten, wie viele Infektionen im Sommer dadurch hinzukommen und wieviele Leute in Isolation müssten.
Im Moment sei es extrem schwierig abzuschätzen, was in den nächsten vier bis acht Wochen passiere. «Da können wir nur laufend die Situation beobachten und uns vorbereiten.»
Ob während der Krisenzeit viel Arbeit liegen geblieben sei, will Moderatorin Karin Leuppi wissen. «Ja, schon einiges», erklärt Wiki, fügt aber an: «Es gab auch Bereiche, die zwar beteiligt waren, wo das Tagesgeschäft aber gut weitergeführt werden konnte. Andere, wie die Katastrophenvorsorge, waren vollständig absorbiert durch die Pandemiebekämpfung. Da blieben die meisten Projekte liegen.» Das gehöre aber einfach zum Geschäft.