Sie sind hier: Home > Aargau > Thalheim entscheidet über Notkredit für Unwetterschäden – und ein nicht allzu rosiges Budget

Thalheim entscheidet über Notkredit für Unwetterschäden – und ein nicht allzu rosiges Budget

Thalheim entscheidet über Notkredit für Unwetterschäden – und ein nicht allzu rosiges Budget

Am 26. November stehen in der 823-Seelen-Gemeinde für die Einwohnerinnen und Einwohner acht Traktanden auf der Liste. Unter anderem geht es um zwei Verpflichtungskredite.

Maja Reznicek

Beim Unwetter Mitte Juni kam es zu erheblichen Schäden an den Thalner Strassen.

Am 23. Juni wurde Thalheim schwer von einem Unwetter getroffen. In den Unterlagen zur Gemeindeversammlung heisst es:

«Es entstanden an Gewässerläufen, Strassen und Wiesen hohe Schäden. Die übergelaufenen Bäche verursachten Schlammlawinen, die auch private Liegenschaften in Mitleidenschaft zogen.»

Für die Behebung der Schäden steht am 26. November ein Verpflichtungskredit (Notkredit) von 350’000 Franken zur Diskussion.

Der Gemeinderat geht von einer Schadenssumme von 350’000 Franken aus. 

Der Kredit setzt sich aus drei Kostenpunkten zusammen. Einerseits benötigt die Instandsetzung von Flur- und Wasserstrassen inklusive neuem Asphaltbelag ein Budget von 250’000 Franken. Diese Arbeiten an der zirka neun Kilometer langen Strecke haben bereits Mitte September gestartet und sollen, so schreibt der Gemeinderat, Mitte 2022 abgeschlossen sein. Andererseits ergeben sich Kosten von je 50’000 Franken für Verschiedenes (Projektkosten, Unvorhergesehenes etc.) und Soforthilfemassnahmen.

Letztere entstanden gemäss der Thalner Exekutive durch den Beizug von externen Privatfirmen, der Zumietung von Geräten, Treibstoff für Pumpen, Sold und Erwerbsersatz für die Einsatzkräfte aus der ersten Phase der Schadensbehebung.

«Deutlicher Mehraufwand» bei der allgemeinen Verwaltung

Über einen zweiten Verpflichtungskredit entscheiden die Stimmberechtigten bei der Erstellung einer Elektro-Verteilkabine. Das Projekt für 40’000 Franken plane die Elektrizitätsversorgung Thalheim in Zusammenhang mit der baulichen Entwicklung im Gländ. Der Gemeinderat schreibt:

«Für den Ausbau und die Optimierung der bevorstehenden Stromversorgung ist dies erforderlich.»

Weiter steht auf der Liste der Traktanden die Genehmigung des Budgets 2022 mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 109 Prozent und einem Aufwandüberschuss von 95’000 Franken (2021: ausgeglichen). Dieser ergebe sich, so der Gemeinderat, trotz Sparbemühungen und Finanzausgleich aufgrund vereinzelt steigender Kosten.

Die Gemeinde Thalheim hat 823 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand Ende 2020). 

Mit einem höheren Aufwand gegenüber dem Budget 2021 wird etwa in den Bereichen Bildung (+ 51’900 Franken), Gesundheit (+ 31’650 Franken) und allgemeine Verwaltung (+ 72’100 Franken) gerechnet. Bei Letzterem sei der «deutliche Mehraufwand» auf einen höheren Aufwand bei der externen Bauverwaltung und durch die Einführung der elektronischen Geschäftsverwaltung (Gever) zurückzuführen.

Total sollen im kommenden Jahr Investitionen von rund 3,3 Mio. Franken (2021: knapp 2,5 Mio. Franken) getätigt werden. Beispielsweise sind die Sanierung Oberdorf/Kirchgasse, die Erweiterung des Gemeinschaftsgrabs und die Erschliessung Gländ budgetiert.

Kredit für die Erweiterung Schulräumlichkeiten wurde überschritten

Ebenfalls traktandiert sind das revidierte Abfallreglement mit unveränderter Gebührenfestlegung und Gültigkeit ab dem 1. Januar 2022 sowie die Kreditabrechnung für die Erweiterung der Schulräumlichkeiten. Im Zuge des Lehrplans 21, so die Exekutive, sei der Bedarf an Schulraum gestiegen. Der Umbau des Vereinszimmers im Untergeschoss neben Turnhalle und Werkraum habe sich angeboten und sei eine gute Lösung.

Der Umbau der Schulräumlichkeiten konnte rechtzeitig zum Beginn des Schuljahrs 2020/21 finalisiert werden. 

Im November 2019 hiess die Gemeindeversammlung das entsprechende Projekt für Kosten von 100’000 Franken gut. Dieses wurde zu Beginn des Schuljahres 2020/21 fertiggestellt. Gemäss Kreditabrechnung kam es aber zu einer Kreditüberschreitung von knapp 3800 Franken. Der Gemeinderat schreibt: «Die Überschreitung ist auf Mehraufwendungen bei den Ausführungsarbeiten für die Wandschränke und die IT-Infrastruktur zurückzuführen.»