Trockenheit macht den Gewässern zu schaffen: Immer mehr Bäche für Wasserentnahme gesperrt

Wasserentnahme nicht mehr gestattet

  • Bünz von Muri bis Einmündung Holzbach
  • Katzbach in Muri
  • Chräbsbach in Künten
  • Dorfbach Meisterschwanden
  • Effingerbach Effingen/Bözen
  • Bruggbach in Wittnau, Gipf-Oberfrick und Frick
  • Holzbach in Villmergen
  • Köllikerbach in Kölliken
  • Staffeleggbach in diversen Gemeinden
  • Wissenbach Merenschwand
  • Wölflinswilerbach in Wölflinswil und Wittnau

Aufgrund der aktuellen Trockenheit sind vom Kanton schon bei mehreren Gewässern Wasserentnahmebewilligungen sistiert worden (vgl. Box weiter unten). Dort sind keine Wasserentnahmen mehr gestattet. Meist erfolgen diese durch die Landwirtschaft zwecks Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen. Es werde zu weiteren Sistierungen kommen, wenn sich die Situation weiter verschlechtern sollte, sagt Samuel Gerhard, Fachspezialist Jagd und Fischerei im Departement von Stephan Attiger.

Sistiert wird von der Abteilung Landschaft und Gewässer, wenn der Grenzwert des Abflusses unterschritten wird. Dort ist Sabin Nater die zuständige Fachspezialistin. Sie hat eben weitere Verfügungen zur Sistierung von Wasserentnahmen an betroffene Bauern verschickt. Sie haben sie heute früh in der Post.

Uerke, Wigger und Surb sind unter Beobachtung

Demnach werden nebst den in der Box rechts aufgeführten Bächen auch die Entnahmebewilligungen für den Unterlauf der Bünz und für die Wyna per 29. Juli sistiert. Nater: «Wir sistieren die Entnahmen in der Regel nicht am gleichen Tag, wie der Landwirt die Verfügung in der Post hat. Er muss sich darauf einstellen können.» In den nächsten Tagen sei damit zu rechnen, dass weitere Bewilligungen sistiert werden müssen. Unter Beobachtung sind jetzt schon auch Uerke, Wigger und Surb.

Suhre, Aare, Limmat, Reuss, Rhein und Hallwilersee seien derzeit noch unkritisch. Die erwarteten Niederschläge vom Wochenende werde man in die Entscheidfindung einbeziehen, so Nater. Mit Blick auf die nächsten Tage ist klar: «Der Trend bei der Wasserführung zeigt nach unten.»

Sind jetzt schon erste Ausfischungen nötig? Bis gestern Nachmittag habe er noch keine solche Meldung bekommen, sagt Samuel Gerhard: «Das kann in der jetzigen Situation aber stündlich ändern.» Die Erfahrung zeige, dass in solchen Situationen meist die Sissle als einer der ersten Bäche trocken fällt. Im Aargau werden Gewässer nicht vorsorglich ausgefischt.

Gerhard: «Jede Umsiedlung ist für die Fische und für diejenigen, denen wir sie in einem anderen Bach zugesellen, mit viel Stress verbunden. Zudem können dabei Krankheiten von Fischen und anderen wasserbezogenen Lebewesen verbreitet werden. Darum machen wir das nur im Notfall.»