
Trotz Corona-Lockerungen: Circus Monti verschiebt Tournee auf 2021
Die Vorbereitungen für die Saison 2020 waren seit Monaten im Gang. In wenigen Tagen hätte das Artistenensemble des Circus Monti ursprünglich mit den Proben begonnen. Die am Mittwoch präsentierten Lockerungen der Landesregierung seien zwar „Lichtblicke am Horizont“. Doch eine Tournee wäre laut der Familie Muntwyler mit nicht verantwortbaren Risiken verbunden.
„Mit durchschnittlich über 500 Personen pro Vorstellung, teilweise zweimal täglich, können wir unserem Publikum kein ausreichendes Sicherheitskonzept in Verbindung mit einem einmaligen Circuserlebnis bieten“, erklärte Zirkusdirektor Johannes Muntwyler. Die Mindestabstände stellten den Zirkus vor kaum umsetzbare Herausforderungen.
Der Bundesrat empfiehlt eine Mindestdistanz von einem Meter zwischen den Sitzreihen und schreibt eine maximale Kapazität von 300 Personen vor. „Markante Umsatzeinbussen wären eine unweigerliche Folge davon.“ Ein auch nur ansatzweise kostendeckender Betrieb sei nicht möglich.
Ein Risiko gehe auch vom ganzen Team aus. Im Circus Monti werde auf relativ engem Raum gelebt und gearbeitet. Bereits eine erkrankte Person würde die Fortsetzung in Frage stellen. Auch die Proben wären kaum umsetzbar, sofern die rund 15 Künstlerinnen und Künstler überhaupt einreisen könnten.
Rund 120 Vorstellungen in neun Orten betroffen
Von der Verschiebung betroffen sind gut 120 Vorstellungen. Die Monti-Tournee hätte nach dem Auftakt am 7. August in Wohlen durch Basel, Aarau, Winterthur, Luzern, Wettingen, Solothurn, Bern bis nach Zürich geführt und wäre am 22. November zu Ende gegangen. Für das Konzept und die Regie hatte Monti zum dritten Mal die Kanadierin Marie-Josée Gauthier verpflichtet. Sie führte bereits 2015 und 2017 Regie. Die Tour soll ab 6. August 2021 nachgeholt werden.
Stand heute ist man beim Circus Monti aber optimistisch, dass die 6. Ausgabe von Monti’s Variété im November und Dezember in Wohlen wie geplant stattfinden kann.