Sie sind hier: Home > Aargau > Baustellen-Schilder und Blinklichter sind auch im Fricktal begehrtes Diebesgut  

Baustellen-Schilder und Blinklichter sind auch im Fricktal begehrtes Diebesgut  

Die Gemeinde Untersiggenthal hatte Mitte November gemeldet, dass bei ihnen im vergangenen Monat mindestens acht Verkehrsschilder gestohlen worden sind. Die Gemeinde wies in ihren amtlichen Mitteilungen darauf hin, dass ein solcher Diebstahl nicht mehr nur ein «Dummejungenstreich» sei, sondern schlimme Folgen haben könne.

«Verkehrstafeln werden aufgestellt, um den Verkehr zu leiten und ihn für alle Teilnehmer möglichst sicher zu machen. Das Entfernen einzelner Tafeln oder ihr Versetzen kann schwerwiegende Gefahren haben», wie die Verwaltung schrieb. Auch die deutsche Gemeinde Wehr in direkter Nachbarschaft zum Fricktal beklagte jüngst ähnliche Fälle. Dort entwendete ein Unbekannter sogar ein Stoppschild.

Ist der Schilderklau im Fricktal auch ein Thema? Salvatore Giglio, Leiter des Laufenburger Stadtbauamts, sagt:

«Dass Verkehrstafeln einmal umgedreht werden oder Blinklichter und Signalisationen von Baustellen verschwinden, das hat es auch bei uns in Laufenburg schon gegeben.»

Aber dass amtliche Verkehrsschilder abmontiert und gestohlen wurden, die essenziell für die Sicherheit des fliessenden Verkehrs sind, sei in den 15 Jahren, seit er den Job mache, nie vorgekommen. Wenn Schilder umgedreht oder umgeworfen werden, seien das in vielen Fällen «Nachtbubenstreiche», so Giglio, bei denen die Gemeinde polizeilich nichts unternehme.

Bauunternehmen Erne: Diebstähle gibt es bei uns immer mal wieder

«Diebstähle auf unseren Baustellen kommen immer mal wieder vor», erzählt Peter Jauch, Leiter der Abteilung Logistik des Bauunternehmens Erne in Laufenburg. Mit am beliebtesten seien bei Baustellendieben die zur Absicherung der Baustellen bei Dunkelheit dienenden Blinklampen und weitere Apparate der Baustellenbeleuchtung. Komme so etwas abhanden, unternehme Erne in aller Regel nichts dagegen. Jauch betont:

«Da müssen wir wirklich Triage machen, nur bei hochwertigen Sachen gehen wir in der Regel zur Polizei und erstatten Anzeige.»

Das sei beim Diebstahl wertvoller Maschinen der Fall, oder wenn Baustellencontainer aufgebrochen worden seien, erzählt Jauch. Nicht aber bei Verkehrsschildern und Warnleuchten mit eher geringem Wert. Da stehe der Aufwand, das zu verfolgen, in keinem Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit, den oder die Täter dingfest zu machen.

Polizei Oberes Fricktal kennt keine aktuellen Fälle

So sind beispielsweise auch der Polizei Oberes Fricktal bisher keine Fälle von Schilderklau aktenkundig. Leiter Werner Bertschi bestätigt: «Nein, einen solchen Fall gab es bei uns meines Wissens in den letzten Jahren nicht.» Auch bei der Stadtverwaltung Rheinfelden heisst die Auskunft: «Uns ist auch nach Rücksprache mit Verantwortlichen der Stadt kein solcher Vorfall bekannt.» Andreas Hollenstein, der stellvertretende Leiter der Regionalpolizei unteres Fricktal, indes bestätigt: «Ja, gelegentlich verschwindet schon etwas, vor allem von Baustellen.» Zur Anzeige komme das aber nicht. Und negative Auswirkungen auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hätten die Delikte in aller Regel auch nicht.