Verkehrssicherheit: Fahren die Velos bald auf dem Trottoir?

Infobox: LSVA

Abgabe für Schwerverkehr

Die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ist eine vom Gesamtgewicht, der Emissionsstufe sowie den gefahrenen Kilometern in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein abhängige eidgenössische Abgabe. Sie richtet sich an Motorfahrzeuge und deren Anhänger, die ein zulässiges Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen aufweisen dem Gütertransport dienen und im In- und Ausland immatrikuliert sind und die das öffentliche Strassennetz der Schweiz befahren.

Erst vor kurzem seien die Kerzen und Blumen an der Unfallstelle entfernt worden, erzählt ein Dorfbewohner Moosleeraus. Sie erinnerten an einen Unfall, dessen Tragik weit mehr als das persönliche Umfeld des verunfallten Buben erschütterte. Mit Betroffenheit meint der Dorfbewohner weiter, der Unfall vom 6. Juni dieses Jahres habe die gesamte Ortschaft in einen Schockzustand versetzt. Weiterhin fahren tonnenschwere Lastwagen durch die Luzernerstrasse und wagen teilweise waghalsige Überholmanöver. Jetzt werden aber Stimmen laut, die mehr Verkehrssicherheit fordern – für die Schulkinder wie auch für sämtliche andere Verkehrsteilnehmer.

So zum Beispiel Bernadette Bernasconi, die sich an der vergangenen Sommergemeindeversammlung zu Wort meldete und meinte, «ich will in einem Dorf leben, in dem man für die Sicherheit kämpft». So schlägt sie konkret vor, die Trottoirs für Velofahrer zu öffnen und den Radstreifen in Gefahrenzonen wie zum Beispiel Ausfahrten rot zu markieren sowie korrekt zu signalisieren, «wie dies bereits in Kirchleerau der Fall ist». Den Grund für die vielen Lastwagen sieht Bernasconi indes in der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA). Um diese kilometerabhängige Abgabe möglichst tief zu halten, folgen die Lastwagenchauffeure gemäss Bernasconi oftmals ihrem Navigationsgerät, welches sie – aufgrund der kürzeren Strecke – über Land und nicht über die Autobahn A2 von der Zentralschweiz herführt.

Gemeindeammann Daniel Dätwyler meint auf Anfrage: «Wir haben die Anmerkungen von Bernadette Bernasconi aufgenommen und werden die Inputs mit dem Kanton abklären.» Ebenfalls sei bereits im Frühjahr 2014 ein Bericht der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) erschienen. Darauf basierend wurden diverse Massnahmen umgesetzt. So beispielsweise die Errichtung einer Kernfahrbahn mit Velostreifen auf der Kantonsstrasse wie auch die Entschärfung der Einmündung der Alten Triengerstrasse in die Attelwiler-strasse. «Weiter ist eine Versetzung des Fussgängerstreifens bei der Ausfahrt Ruesserain inklusive Errichtung einer Mittelinsel und einer Linksabbiegerspur in Richtung Norden geplant», so der Gemeindeammann. Die Umsetzung werde in «zirka zwei bis drei Jahren mit der Sanierung der Kantonsstrasse» in Angriff genommen und hänge aber massgeblich vom Kanton Aargau ab, da dieser Bauherr sei.

Weiter betont Dätwyler, dass die Erhöhung der Sicherheit insbesondere der Velofahrer wünschenswert sei und im Rahmen der Möglichkeiten – «zum Teil wird es aufgrund der Platzverhältnisse aber schwierig» – vorgenommen werde. Ganz gemäss dem Dafürhalten von Bernadette Bernasconi, welche in der Förderung des Veloverkehrs auch «die Erhöhung der Sicherheit der Velofahrer» sieht.