Villa-Bau von Xherdan Shaqiri blockiert – der Nati-Star taucht immer wieder am Kapuzinerberg auf

Er wäre wohl dereinst Fricktals prominentester Zuzug. Die Rede ist von Fussballprofi Xherdan Shaqiri, der am Samstag die Schweizer Nati in der WM-Qualifikation gegen Nordirland auf den Rasen führen soll. Das Baugesuch des Fussballstars, der am Sonntag seinen 30. Geburtstag feiert, für eine rund 2,8 Millionen Franken teure Villa auf dem Kapuzinerberg in Rheinfelden, schlug hohen Wellen in der Stadt.

 
Xherdan Shaqiri will in Rheinfelden eine Villa bauen.

Xherdan Shaqiri will in Rheinfelden eine Villa bauen.

Claudio Thoma/Freshfocus

Gegen das Baugesuch, das im Frühjahr öffentlich auflag, gingen vier Einwendungen ein. Nachbarn monieren den Schattenwurf und die Lichtemissionen des geplanten Neubaus, in dem sich die Wohnung – einschliesslich Unter- und ein Attikageschoss – über vier Stöcke verteilt.

Andere bemängeln, dass es dem Neubau an Grünfläche fehle und dass dieser nicht im Einklang mit dem durchgrünten Quartier stehe. Zum Status des Baubewilligungsverfahrens sagt Vizeammann Walter Jucker:

«Die Einsprachen wurden der Bauherrschaft zur Stellungnahme zugestellt. Der Ball liegt somit im Moment bei der Bauherrschaft.»

Anfragen der AZ – etwa, ob sie schon mit den Einwendern in Kontakt getreten sei – liess die Bauherrschaft unbeantwortet.

Die Stadt verfolgt die Pressekommentare

Das mediale Echo auf das Baugesuch des Profis, der im Dienste von Olympique Lyon steht und seit Dienstag für die Covid-19-Impfung wirbt, bleibt von der Stadt nicht ungehört. Hierzu gehört auch ein kritischer Kommentar von «Architektur Basel», in dem es etwa heisst: «Die Volumetrie wirkt im schlechten Sinn zusammengewürfelt. Unzählige verschiedene Fensterformate und gestaffelte Balkonflächen lassen das Haus unruhig erscheinen.»

Jucker sagt dazu, dass die Stadt solche Pressekommentare verfolge. Einen Einfluss auf die Abhandlung des Baugesuchs haben jedoch weder Pressekommentare noch Prominenz des Gesuchstellers. So stellt Jucker klar: «Die Beurteilung des Baugesuchs erfolgt ausschliesslich auf Basis der geltenden Bauvorschriften.»

Ab und an fährt der Lamborghini vorbei

Schräg gegenüber der 1000-Quadratmeter-Parzelle, auf der Xherdan Shaqiri das Einfamilienhaus samt Einliegerwohnung, Garage, Kino und Aussenschwimmbecken bauen will, wohnt Peter Scholer. Auch er hat sich das Baugesuch angeschaut. Wie er erzählt, habe ihn ein Nachbar gefragt, ob er sich an der Einwendung beteiligen wolle. Darauf habe er aber verzichtet, da er von dem geplanten Neubau nicht direkt betroffen sei. Scholer sagt:

«Klar, es ist halt alles ein wenig grösser und vielleicht im Graubereich. Aber die Stadt wird schon schauen, dass die Vorgaben eingehalten werden.»

Scholer würde sich über die prominente Nachbarschaft auf dem Kapuzinerberg freuen. Mit den Eltern des Fussballprofis unterhalte er sich zuweilen beim Picknick, wenn diese den Garten auf dem Grundstück jäten, wo Xherdan Shaqiris neue Villa dereinst stehen soll. Scholer sagt:

«Mit ihm selbst habe ich noch nie geredet. Ab und an sieht man ihn mit seinem Lamborghini vorbeifahren.»

Die ausgefallenen Features, die im Baugesuch aufgezählt sind, kommen für den Nati-Star stilgerecht daher. Neben dem 46 Quadratmeter grossen, 1,2 Meter tiefen Pool samt Pergola und Jacuzzi im Untergeschoss gehören dazu etwa mehrere Ankleideräume, ein Büro, vier Terrassen, ein 35 Quadratmeter grosses Kino im Untergeschoss sowie ein 53 Quadratmeter grosser Fitnessraum. Genügend Möglichkeiten also für Shaqiri, um auch nach seiner Profikarriere auf dem Kapuzinerberg in Form zu bleiben.