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So gut waren die Schützen noch nie: Erste Mannschaftsbronze für SG Villmergen

Die Stimmung in der Schützenstube war familiär angeregt. Das blieb auch dem anwesenden Funktionär des Schweizerischen Schiesssportverbandes (SSV), Samuel Marschall, nicht verborgen:

«Es ist erstaunlich, was ihr mit relativ wenig Schützen erreicht. Das spricht für eine starke Führung und einen guten Zusammenhalt im Verein.»

Marschall ist Wettkampfchef der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft Gewehr 50 Meter. In dieser Konkurrenz gehören die Sportschützen der SG Villmergen seit Jahren zur Nationalliga A. Aber noch nie gelang im Final der besten sechs Teams der Vorstoss in den Halbfinal.

In diesem Jahr klappte es in Schwadernau. Zwar resultierte gegen Büren-Oberdorf (NW) mit Olympiasiegerin Nina Christen eine Niederlage. Doch im kleinen Final um Bronze trumpften die Villmerger gegen Gossau (SG) auf und erreichten mit einem Topresultat erstmals in der Vereinsgeschichte Mannschaftsbronze.

Dass die Medaillen beim Rangverlesen trotz rechtzeitiger Bestellung durch den SSV coronabedingt fehlten, spielte nach dem sportlichen Erfolg eine untergeordnete Rolle. Marschall liess es sich nicht nehmen, den Freiämtern das Edelmetall beim internen Absenden persönlich nachzuliefern.

Das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte

Stefan Bereuter, selber Spitzenschütze und Vizepräsident der SG Villmergen, begründet den Leistungsanstieg in diesem Jahr mit dem Teamspirit aller Vereinsmitglieder: «Wir haben einen guten Zusammenhalt. Dazu trainieren alle sehr viel.» Jörg Fankhauser, einer der Leistungsträger, sieht auch den individuellen Fortschritt einzelner Schützen als Grund für die vermehrten Erfolge in der abgelaufenen Saison.

Zum dritten Mal in Serie gewann Villmergen am Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft in Thun Bronze. Obwohl so nicht als Saisonziel herausgegeben, gelang die Krönung mit dem Sieg im Vereinswettkampf des Eidgenössischen Schützenfestes. In dieser extern ausgetragenen Konkurrenz sorgten 13 Schützen für den national höchsten Punktedurchschnitt.

«Da lief es allen super. Wir gerieten mit jedem weiteren hohen Resultat in einen Flow», erinnert sich Fankhauser an den unerwarteten Sieg. Hinzu kam an diesem speziellen «Eidgenössischen» noch Rang 2 im Gruppenwettkampf mit fünf Schützen. Die Summe dieser Spitzenplätze ergibt das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte.

Jetzt ist der Titelgewinn im Fokus

Fankhauser und seine Kolleginnen und Kollegen sind dadurch angestachelt:

«Wir haben zwar einzelne ältere Schützen im Team. Trotzdem wollen wir in einer nächsten Saison einen Schweizer-Meister-Titel feiern. Wir haben in diesem Jahr gesehen, dass das möglich ist.»

Mut und Zuversicht gibt den Villmergern, dass sie in diesem Jahr an den nationalen Titelkämpfen auf dem Niveau der Siegerteams schossen. Nun gilt es, die optimale Leistung im entscheidenden Moment abzurufen, um sich endlich einmal Gold umhängen zu lassen.