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Villmergens Vizeammann Klemenz Hegglin wünschte keine Würdigung, er verabschiedete sich kurz und knapp

Klemenz Hegglin hätte gerne noch eine Legislatur angehängt. Aber die Stimmbürger haben anders entschieden und wählten ihn ab. So hiess es an der Gemeindeversammlung am Freitagabend adieu zu sagen. Hegglin wünschte ausdrücklich keine Würdigung. So war denn sein Abschied nach 27 Jahren im Rat, davon 15 Jahre als Vizeammann, eine Sache von wenigen Minuten.

Gemeindeammann Ueli Lütolf überreichte ihm einen Gutschein und einen Karton Wein. Hegglin trat ans Rednerpult und sagte:

«Ich mach es kurz und knapp, wie ich das immer tat. Es war eine schöne Zeit und ich habe das Amt gerne ausgeübt. Nun gilt es vorwärts zu schauen und das Beste daraus zu machen. »

Die Versammlung bedankte sich beim Vizeammann mit einem langen Applaus für seinen Einsatz.

Warum die Geräte nicht einfach leasen?

Zuvor hatte sie über zwei gewichtige Geschäfte zu entscheiden. Die neue ICT-Infrastruktur der Schule kommt die Gemeinde auf 1,325 Mio. Franken zu stehen. Gemeinderat René Schmidli erläuterte ausführlich, weshalb diese happige Investition notwendig wird. Zum einen ist da die technische Infrastruktur, die in die Jahre gekommen ist und dringend erneuert werden muss.

Und zum anderen schreibt der Lehrplan 21 vor, dass alle Schulen das Medienkonzept einführen. Die Schülerinnen und Schüler sämtlicher Schulstufen, inklusive Kindergarten, werden mit Tablets arbeiten. Zwar verfügt die Schule über solche Geräte, diese sind aber im die Jahre gekommen, dasselbe gilt für das Netzwerk, das ausgebaut und erweitert werden muss.

Ein Stimmbürger schlug vor, die Geräte zu leasen. Was auf den ersten Blick günstiger erscheint, komme unter dem Strich aber deutlich teurer zu stehen, erklärte Peter Somm, der externe Begleiter des Projektes. Er konnte zudem versichern, dass die Eltern für Schäden an den Geräten haften. Dies war eine Befürchtung, die mehrmals geäussert wurde. Mit 66 Ja-Stimmen hiessen die 75 von 4151 Stimmberechtigten den Kredit gut.

Villmergens strukturelles Problem bleibt

Zustimmung erhielt auch der Verpflichtungskredit in der Höhe von 993’000 Franken für die Sanierung der Werkleitungen an der Anglikerstrasse. Diese Arbeiten sind teilweise bereits ausgeführt. Dass der Kredit an die Gemeindeversammlung kommt, ist auf ein Missverständnis zurückzuführen. Die Gemeindewerke gingen davon aus, dass sie die Sanierung der Werkleitungen der Wasser- und Stromversorgung auf einer Länge von rund 600 Metern via Budget abwickeln kann. Das ist nicht der Fall. Der Souverän hiess den Kredit aber grossmehrheitlich gut.

Die Werkleitungen sind zwar bereits saniert, am Freitagabend hat die Villmerger Gemeindeversammlung den entsprechenden Kredit genehmigt. 

Renato Sanvido stellte das Budget vor, das einen Ertragsüberschuss von rund 1 Mio. Franken vorsieht. Dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 102 Prozent. Die Verschuldung pro Einwohner wird auch in den nächsten Jahren ansteigen. Im kommenden Jahr sind Investitionen in der Höhe von 5,3 Mio. Franken geplant. Sanvido sagte:

«Villmergen hat ein strukturelles Problem. Dennoch ist eine Steuerfusserhöhung zur Zeit kein Thema.»

Das Budget wurde mit bloss zwei Gegenstimmen gutgeheissen. Gemeindeammann Ueli Lütolf verabschiedete zum Schluss der Versammlung die Schulpflegemitglieder.

Im Namen seiner Kollegen bedankte sich Schulpflegepräsident Werner Brunner bei den Villmerger Stimmberechtigten, welche die Abschaffung der Schulpflege an der Urne ablehnten. Er übergebe die Aufgabe in gute Hände, war er sich sicher. Ab Januar übernimmt Gemeinderat René Schmidli die Verantwortung für die Schule. Gemeinsam mit Brunner wurden Silvia Garmier, Manuela Meyer, Stefanie Egloff und Andreas Kohlreiter verabschiedet.