«Zuerst einmal kostet es Geld»: Ist der Europacup Verlustgeschäft oder attraktives Schaufenster?
«Wenn der Wettbewerb für uns keinen Stellenwert hätte, würden wir nicht antreten.» Mit diesen Worten zeigt CEO Daniel Bühlmann, dass der Verein den CEV Volleyball Challenge Cup durchaus ernst nimmt. Vor allem die Möglichkeit, sich im internationalen Schaufenster beweisen zu können, macht den besonderen Reiz des Europacups aus.
Teilnahme ist lange ein Verlustgeschäft
Denn finanziell lohnt sich das Ganze nicht. «Es ist ein zusätzlicher Budgetposten in unserer Bilanz», sagt Bühlmann. Zwar werde es langsam auch finanziell interessant, da die Siegprämien auch im Volleyball ansteigen, jedoch findet dies erst ab dem Viertelfinal statt. «Bis dahin kostet es zuerst einmal Geld», so Bühlmann kurz und knapp.
Immerhin halten sich die Kosten für die Reise für Volley Schönenwerd in Grenzen. Denn die Solothurner treten heute in Österreich gegen den UVC Weberzeile Ried im Innkreis an. Gestern machte sich das Team von Johann Verstappen auf die Reise, gleich nach der Partie gegen den Tabellenzweiten der österreichischen Liga steht die Rückreise auf dem Programm.
Coronavirus verhindert eine vorzeitige Anreise
Normalerweise würde die Mannschaft bereits einen Tag früher anreisen, das Coronavirus zwingt die Schönenwerder aber zu dieser kurzfristigen Anreise. Immerhin hatten die Spieler, die am Samstag noch beim 3:1-Auswärtssieg gegen Volley Näfels im Einsatz standen, somit einen Tag länger Zeit zum Erholen.
Sportlich dürfte das Duell mit dem Vertreter der Austrian Volley League ein Duell auf Augenhöhe sein. «Die österreichische Liga entspricht vom Niveau her etwa der Schweizer Liga», sagt Bühlmann. Wie auch Volley Schönenwerd gehört der UVC Weberzeile Ried im Innkreis zur erweiterten Spitze in ihrer Liga. Entsprechend dürfte das Duell eine knappe Angelegenheit sein.
Der Volleyball Challenge Cup wird im Knock-out-System gespielt, das heisst: Wer nach Hin- und Rückspiel mehr Sätze gewonnen hat, ist eine Runde weiter. Bei Punktgleichheit wird anschliessend an das zweite Spiel ein sogenannter Golden Set um das Weiterkommen gespielt. Entsprechend könnte es sich als kleiner Vorteil entpuppen, dass Schönenwerd zuerst auswärts antreten muss. So fällt die Entscheidung im Rückspiel in der Betoncoupearena.
Im Vergleich zum Hinspiel wird das Rückspiel kommenden Mittwoch aller Voraussicht nach vor Publikum stattfinden können. Mit den eigenen Fans im Rücken dürften die Schönenwerder dann noch zusätzlich motiviert sein, die nächste Runde zu erreichen. Bühlmann sagt zwar: «Für uns steht die Meisterschaft im Fokus.» Mit jeder überstandenen Runde im Europacup wird das Schaufenster für die Spieler aber grösser, um sich für einen Topklub im Ausland zu empfehlen. Und auch die Prämien steigen dann langsam aber sicher an.