
Vor dem Hexenmuseum bildete sich eine lange Schlange
Alle Parkplätze besetzt, eine riesige Menschentraube vor dem Eingang und keine Plastikbecher mehr: Mit einem solch grossen Ansturm hatten die Veranstalter für die offizielle Eröffnung des Hexenmuseums, die am Sonntag auf Schloss Liebegg in Gränichen stattgefunden hat, nicht gerechnet.
«Im Vorverkauf haben wir 60 Tickets verkauft», erklärte Christoph Meier, Co-Leiter des Museums. «Aber das sind definitiv einige Besucher mehr», ergänzte er mit einem staunenden Blick in die Menschenmenge. Man habe zwar mit einem grossen Ansturm gerechnet, aber es sei doch überraschend, wie viele Leute tatsächlich erschienen seien.
Auch Ehefrau und Gründerin Wicca Meier-Spring freute sich über die zahlreichen Besucher und wandte sich mit einer Ansprache an die Gäste. «Vor einer Woche konnte man sich noch kaum vorstellen, dass hier heute ein fertiges Museum zu finden ist», sagte sie lachend. «Doch dank vieler Nachtschichten haben wir es geschafft», schob sie mit erleichterter Stimme nach. Erleichterung herrschte aber nicht nur, weil das Museum vollendet seine Tore öffnen konnte, sondern auch, weil sich am Eröffnungstag keine Museumskritiker einmischten.
Letzte Woche noch beteten religiöse Fundamentalisten gegen die Eröffnung des Hexenmuseums. Doch diese blieben – wie bereits bei der Voreröffnung vom letzten Donnerstag – dem Schloss und den zahlreichen interessierten Besuchern gestern fern. So konnte der erste, öffentliche Gang durch die Ausstellung in friedlicher Atmosphäre beginnen – jedoch nur etappenweise, denn für einen gleichzeitigen Einlass aller Besucher waren zu viele Gäste anwesend.
Rund eine Stunde nach Eröffnung strömten die Besucher noch immer scharenweise ins Schloss – die Schlange vor der Ausstellung wurde immer länger. Doch trotz der unerwartet vielen am Hexenthema Interessierten blieben die Veranstalter ruhig und lösten die entstandenen Probleme sofort: Parkiert wurde am Strassenrand, Christoph Meier organisierte mehr Plastikbecher und die Besucher konnten wieder mit Met und Bier versorgt werden. Um die Wartezeit zu verkürzen, wurden die wartenden Gäste im sonnigen Schlosshof von der Band «Red Shamrock» mit keltischen Folk-Klängen unterhalten.