Sie sind hier: Home > Aargau > Gemeindeammann Patric Jakob: «Wir werden um eine Umzonung nicht herumkommen»

Gemeindeammann Patric Jakob: «Wir werden um eine Umzonung nicht herumkommen»

Seit vergangenem Sommer steht Wilibergs Schulhaus leer. Die Primarschülerinnen und -schüler des Dorfes gehen seit dem Beginn dieses Schuljahres in Reitnau zur Schule. Eine im Februar formierte siebenköpfige Arbeitsgruppe sucht seither nach einem neuen Mieter für die Liegenschaft.

Nun hat sie Anfang November einen Bericht an alle Haushalte der Gemeinde verschickt. Darin heisst es: «Es soll ein Hauptmieter für einen Schul- oder zumindest schulnahen Betrieb gefunden werden.» Das Schulhaus verfügt über drei Unterrichtsräume und eine kleine Turnhalle. Mit einem Flyer – adressiert an Entscheidungsträger von Privatschulen im Kanton und in einem Umkreis von 50 Kilometern – habe die Arbeitsgruppe auf die Liegenschaft aufmerksam gemacht. «Von den 27 Anfragen wurden immerhin zehn beantwortet», heisst es im Bericht. Neun Antworten seien aber negativ ausgefallen und bei einem Interessenten habe man nichts mehr gehört, so Gemeindeammann Patric Jakob, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe.

Vorerst spricht man von einer Zwischennutzung

Da das Gebäude in der Weilerzone mit öffentlicher Nutzung liegt, kommt beispielsweise ein reiner Gewerbebetrieb nicht in Frage. Eine Umzonung wäre aber möglich. Jakob erklärt: «Um die Chance für eine langfristige Vermietung zu erhöhen, werden wir um eine Umzonung nicht herumkommen.» Bis es so weit ist, spreche man von einer Zwischennutzung; aktuell werden laut Jakob Teile der Liegenschaft vermietet. Um betreffend Zwischennutzung weiteres Potential auszuschöpfen, mache die Gemeinde zudem Werbung – zum Beispiel auf ihrer Website.

Patric Jakob, Gemeindeammann Wiliberg.

«Wir werden dem Souverän baldmöglichst eine Umzonung vorschlagen», fährt der Gemeindeammann fort, «damit die Chance, die Liegenschaft in zwei bis fünf Jahren wieder langfristig voll vermieten zu können, steigt.»

Dabei werden sich die minimalen Betriebskosten der Liegenschaft laut Jakob auf ungefähr 26 000 Franken pro Jahr belaufen.

Wilibergs Primarschule musste im Jahr 2010 schliessen, weil es in Wiliberg nicht genug Kinder gibt, um eine Schule führen zu können. Die Räumlichkeiten wurden an die private Tagesschule Wannenhof vermietet, die in Wiliberg fortan einen Aussenstandort führte. Diese konnten die Wiliberger Primarschülerinnen und -schüler ebenfalls besuchen. Ende 2019 teilte die Privatschule mit, dass sie auf Ende Juli 2021 den Vertrag mit der Gemeinde am Ende seiner zehnjährigen Laufzeit auslaufen lasse und nicht verlängern werde. Der Gemeinderat fand keine Anschlusslösung.