
«Wir möchten der Natur etwas zurückgeben»
Gebaut werden soll er inmitten von nichts. Nur landwirtschaftliche Flächen umgeben ihn. Und doch scheint der Standort ideal zu sein. Denn in der Vergangenheit lag am selben Ort bereits ein Weiher, der allerdings damals wieder zugeschüttet wurde. Nun feierte das Projekt «Dürlefweiher» in Roggliswil am Samstag mit dem Spatenstich in gebührendem Rahmen und mit viel Genugtuung die endlich definitiv vorhandene Baubewilligung. Initiiert wurde das Projekt vom Verein «Karpfen Pur Natur». Entstehen wird ein Karpfenteich, der die Tradition der Mönche des Klosters in St. Urban wieder aufleben lässt.
An vorderster Front am Projekt beteiligt ist mit Projektleiter Manfred Steffen ein diplomierter Umweltwissenschaftler. Für den 1300 Quadratmeter grossen «Dürlefweiher» in Roggliswil zeichnet er sich als einer der Hauptverantwortlichen und hielt in der Vergangenheit die Fäden des Projekts in den Händen. «In erster Linie freue ich mich nun mal einfach, dass endlich sämtliche Baubewilligungen eingetroffen sind», gibt sich Steffen erleichtert. Die ganze Planungs- und Abklärungsphase könne nun in die Realität umgesetzt und der Karpfenteich in absehbarer Zukunft gebaut werden. Das Ziel? Die Tradition der ehemaligen Teichwirtschaft des Klosters St. Urban wieder aufleben zu lassen. «Zudem», so Steffen weiter, «erschaffen wir dadurch einen wichtigen Lebensraum.» Der neu entstehende «Dürlefweiher» schliesst somit eine Lücke und ist gleichzeitig die Erweiterung der Teichperlenkette, um bereits bestehende, isolierte Teiche zu ergänzen. Durch die Tatsache, dass am gleichen Standort bereits früher ein Teich vor sich hin vegetierte, könnte noch zu ungeahnten Funden und Schätzen führen. «In der Tat könnte es durchaus sein, dass im Boden drin alte, fast vergessene Pflanzenarten schlummern und dann beim Bau des Teiches ihre Auferstehung feiern», gibt Steffen weiter zu Protokoll. «Wir können also gespannt sein, was auf uns zukommen wird.»
Mit Vorfreude
Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt unter anderem von der Albert Köchlin Stiftung (AKS). Deren Vertreter, Patrick Ambord, sieht durch das Projekt vor allem einen grossen Nutzen für die Natur mit samt deren Tierwelt. «Das Projekt ist mit einer ökologischen Aufwertung verbunden, so dass wir gerne bereit sind, es finanziell zu unterstützen», begründet Ambord die Beweggründe für den Support seitens der AKS. Noch fehlen dem Verein «Karpfen Pur Natur» allerdings rund 300 000 Franken. Unter anderem auch für die Bewirtschaftung des Teiches, wenn er dann mal gebaut ist. Das Grundstück, auf dem er zu liegen kommt, gehört Petra und Adolf Geiser. Sie möchten mit dem «Dürlefweiher» der Natur wieder etwas zurückgeben und erhoffen sich auch einen Nutzen für die Bevölkerung. «Die Artenvielfalt wird durch das Teichprojekt vermutlich explodieren», freut sich Landeigentümerin Petra Geiser. Vorfreude verspürt auch der Präsident des Vereins «Karpfen Pur Natur».
Pflege bedeutet Arbeit
«Es ist bereits der dritte Spatenstich eines solchen Projektes innerhalb eines Jahre», sagt Peter Liebi. Doch trotz aller Vorfreude hebt er auch seinen Mahnfinger und sagt mit gewissem Nachdruck, dass das Pflegen eines Teiches mit viel Arbeit – vor allem im Herbst – verbunden sei. Doch nun gelte es, sich vorerst einfach mal zu freuen. «Denn für unseren Verein bedeutet dieses neue Projekt eine grosse und schö- ne Erweiterung», so Liebi weiter. Einem weiteren neuen Gewässer für die Karpfen steht in Roggliswil nämlich nun nichts mehr Weg