Auf Klimastreik müssen Taten folgen: Jugendliche Pflanzen 1800 einheimische Sträucher in Wohlen
Auf Klimastreik müssen Taten folgen: Jugendliche Pflanzen 1800 einheimische Sträucher in Wohlen
Damit auch sie ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können, pflanzt das Projekt «there-for-trees» zusammen mit Schulklassen der ganzen Schweiz einheimische Bäume und Sträucher. Am Donnerstag haben sich vier Klassen des Schulzentrums Bünzmatt in Wohlen tatkräftig daran beteiligt.
«Beim Streiken haben sie uns Alten gesagt, wie wichtig das Klima ist. Jetzt kommen wir und sagen: lasst uns anpacken», erzählt der ehemalige Wohler Handball-Nationalspieler Pascal Jenny und lacht. Hinter ihm hantieren rund 40 Schülerinnen und Schüler der Sek und Real Bünzmatt mit Schaufeln und Pickeln. Gemeinsam mit zwei weiteren Schulklassen werden sie bis am Ende des Tages rund 1800 Sträucher gepflanzt haben.
Die Pflanz-Aktion, die entlang der Bahnlinie beim Werkhof Wohlen stattfindet, ist Teil des Projekts «there-for-trees». Ziel davon ist es, die junge Generation für die Umwelt und den Klimaschutz zu sensibilisieren. Einerseits wird ihnen dazu das nötige Wissen über Biodiversität und Klimaschutz in theoretischer Form im Unterricht vermittelt. Andererseits packen die Jugendlichen draussen in der Praxis beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern an und tragen mit dem Aufforsten ihren Teil zur CO2-Reduktion bei.
Finanziert wird das Projekt durch Spenden, die über die vom heutigen Aroser Tourismusdirektor Pascal Jenny gegründete Spendenplattform there-for-you.com gesammelt werden. Während fünf Pflanzungen verteilt in der ganzen Schweiz konnten bisher bereits 1300 Bäume von rund 200 Kindern und Jugendlichen gepflanzt werden. Auf der Suche nach weiteren Schulen, die sich der Aktion anschliessen, stiessen die Verantwortlichen auf Wohlen.
Interesse der Wohler Schulklassen überraschte die Verantwortlichen
Weil die Gemeinde Wohlen sich bereits aktiv für den Naturschutz und die Biodiversität im Dorf einsetzt, sei klar gewesen, dass sie auch bei diesem Projekt mitmacht, sagt Gemeindeammann Arsène Perroud. Er erzählt:
«Wir waren dann aber total überrascht, dass sich so viele Schulklassen gemeldet haben.»
Insgesamt 14 seien es gewesen, erzählt Projektleiter Janosch Bremauer. «Für den Forstbetrieb war das zu viel, weil es schwierig ist, mit so grossen Gruppen zu arbeiten», erklärt er.
Aus diesem Grund hätte man sich für vier Klassen entschieden, die anstatt Bäumen 1800 einheimische Sträucher am Bahndamm hinter dem Wohler Werkhof pflanzten. Mit zusätzlichen Totholzelementen, Steinhaufen und Sandhügeln soll hier mit dem nahegelegenen renaturierten Nutzenbach und der Bünz ein geschlossener Korridor voller Biodiversität für seltene Arten entstehen.
Im Frühling werde die Aktion dann mit anderen Klassen im Wohler Wald wiederholt, kündete Bremauer an. «Wir wollen damit von der Schweiz aus eine Bewegung starten», wirbt der Projektleiter.