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Eine Viertelmillion Franken für das Wohler Strohmuseum: «Das ist ein breit abgestützter Entscheid»

An der Ortsbürgergemeindeversammlung im Juni dieses Jahres monierte Dieter Stäger von der Finanzkommission, dass über eine Viertelmillion Franken jährlich ins Strohmuseum fliesse. Diese Gewichtung, so kritisierte er damals, sei zu einseitig.

Wie ein Blick ins Budget zeigt, bleibt es bei den Ausgaben in dieser Grössenordnung. Für das Strohmuseum ist auch im kommenden Jahr ein Beitrag von 130’000 Franken vorgesehen.

Für die Villa Isler mit den beiden Gebäuden, wo sich das Strohmuseum befindet, sind weitere 180’000 Franken einberechnet. Gemeindeammann Arsène Perroud kommentiert: «Es ist ein breit abgestützter Entscheid der Ortsbürgergemeinde, dass das Strohmuseum in dieser Form unterstützt wird.»

Zivilstandsamt soll neben das Strohmuseum zügeln

Das Strohmuseum und die beiden Liegenschaften an der Bünzstrasse 3 und 7 werden in den kommenden Jahren auch noch zusätzliche Ausgaben generieren, da umfangreiche Sanierungsarbeiten anstehen. Im Finanzplan eingestellt wurden 500’000 Franken für die Sanierung der Bünzstrasse 3. Die Liegenschaft ist derzeit noch bewohnt, ist aber arg sanierungsbedürftig. Gerne würde man künftig das Zivilstandsamt dort unterbringen.

Perroud erklärt: «Die Liegenschaft ist als Wohnhaus nicht geeignet. Aber für das Zivilstandsamt wäre sie ideal. So könnte man einen angemessenen Rahmen für Trauungen bieten.» Für die Projektierung sind deshalb 80’000 Franken ins Budget 2022 aufgenommen worden.

Was langfristig mit dem danebenstehenden Gärtnerhaus geschieht, das ebenfalls noch bewohnt wird, steht derzeit noch offen. Dringender Handlungsbedarf bestehe noch nicht, so Perroud. Bevor konkrete Arbeiten ins Auge gefasst werden, müsse die Nutzung der Liegenschaft definiert werden.

Neue Mieter für den Forstwerkhof gefunden

Sorgen bereitete den Ortsbürgern dagegen der Forstwerkhof. Auch dieses Thema wurde an der letzten Ortsbürgergemeindeversammlung angeschnitten. Ernst Hochstrasser, Präsident der Finanzkommission, befürchtete damals, dass das Problem noch lange nicht ausgestanden sei. Der Forstwerkhof stand leer, neue Mieter zu finden, erwies sich als schwierig, weil sich das Gebäude in der Landwirtschaftszone befindet.

Und genau das sei das Problem, erklärte Arsène Perroud damals. Der Kreis der möglichen Mieter sei, wegen der diesbezüglichen Vorgaben des Kantons, enorm eingeschränkt. Mittlerweile sei es jedoch gelungen, erste Mieter zu finden, so Perroud. Man sei jedoch immer noch auf der Suche, denn ein Teil der Liegenschaft stehe nach wie vor leer.

Neue rechtliche Form für den Forst- und Holzhandelsbetrieb Wagenrain

Ebenfalls auf der Traktandenliste steht die Aufteilung des Forstbetriebes und des Holzhandelsbetriebes Wagenrain in zwei selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalten. Notwendig wird dieser Schritt, weil die Finanzaufsicht die Ortsbürgergemeinde Wohlen darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Forstbetrieb nicht mit einem eigenen Rechnungskreis geführt werden darf. Deshalb wird nun die Änderung der Rechtsform notwendig.

Das Budget der Ortsbürgergemeinde sieht einen Ertragsüberschuss von 49’700 Franken vor. Dem geschätzten Gesamtertrag von 613’000 Franken stehen Aufwendungen von 563’900 gegenüber.