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Bund empfiehlt Booster für alle – auch Moderna-Auffrischungsimpfung erhält Zulassung

Angesichts der deutlich steigenden Fallzahlen in der Schweiz empfehlen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) nun der breiten Bevölkerung eine Auffrischimpfung. Das teilten die beiden Behörden am Freitag mit. Bislang galt diese Impf-Empfehlung in der Schweiz nur für die über 65-Jährigen sowie für besonders gefährdete Jugendliche.

Gleichzeitig hat Swissmedic am Freitag den zweiten Booster – jenen von Moderna – auch in der Schweiz für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Wie die Schweizer Heilmittelbehörde schreibt, habe das US-Unternehmen diese Woche zusätzliche Daten zu seinem Impfstoff Spikevax geliefert. Darauf habe Swissmedic den Nutzen und die Risiken einer Auffrischungsimpfung auch für die allgemeine Bevölkerung evaluiert und die Arzneimittelinformation nun entsprechend angepasst.

Über 350’000 Booster verabreicht

Für besonders gefährdete Personen bleibt der Moderna-Booster auch bereits ab 12 Jahren zugelassen. Dies hatte Swissmedic bereits Ende Oktober entschieden. Bedingung ist jedoch laut des Heilmittelinstituts in jedem Fall, dass die zweite Dosis mindestens sechs Monate zurückliegt. Der Booster als dritte Dosis erfolgt dabei bei Moderna mit der halben Dosis der beiden Erstimpfungen.

Mit der Booster-Impfung für alle soll der individuelle Schutz vor Infektion in der Schweiz gestärkt und die Übertragung und Verbreitung des Virus gebremst werden, schreiben BAG und EKIF. Bisher haben demnach bereits über 350’000 Personen hierzulande eine Auffrischimpfung erhalten. Dabei handelt es sich vorab um über 65-Jährige sowie um jüngere besonders gefährdete Personen mit dem höchsten Risiko, schwer zu erkranken. Laut BAG und EKIF sollen diese insgesamt 1,2 Millionen Menschen im Land auch weiterhin prioritär Zugang zum «Booster» haben. Impfstoffe werden in der Schweiz gemäss den Impfempfehlungen der EKIF angewendet.

Erste Kantone «boostern» bereits für alle

«Wir haben die Booster-Empfehlung zugesagt für Ende November, dann wird sie kommen», sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission (EKIF), noch am Donnerstag in der NZZ. Nun ist es damit bereits soweit. Am Freitag publizierte die Behörde und das BAG die angepasste Empfehlung für die Booster-Impfung. Die Auffrischimpfung wird damit für die ganze Bevölkerung empfohlen. Zum dritten Mal impfen lassen können sich alle von 16 bis 64 Jahren, deren zweite Impfung sechs Monate zurückliegt.

Zuvor hatte Swissmedic bekannt gegeben, die Auffrischimpfung von Moderna ab 16 Jahren zuzulassen. Bereits am Dienstag hatte die Heilmittelbehörde Swissmedic den Weg frei gemacht für den ersten Booster ab 16 Jahren mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech. Laut BAG und EKIF weisen Personen unter 65 Jahren sechs Monate nach vollständiger Impfung zwar noch immer einen guten Schutz vor schwerer Erkrankung auf, wie sie am Freitag schreiben. «Um eine Übertragung des Virus möglichst zu reduzieren», würden die Auffrischungsimpfungen nun doch allen ab 16 Jahren empfohlen. Denn diese «kann dazu beitragen, die Anzahl Infektionen und damit die Verbreitung des Virus zu reduzieren» und damit eine Überlastung der Gesundheitsversorgung verhindern.

Erstmals teilweise Empfehlung für Kreuzimpfung

Personen unter 30 Jahren empfehlen BAG und EKIF dabei «präferenziell die Auffrischimpfung mit dem Pfizer-Impfstoff». Und dies unabhängig von dem für die Grundimmunisierung ursprünglich verwendeten Impfstoff. Damit werden nun – zumindest teilweise – erstmals auch in der Schweiz Kreuzimpfungen empfohlen. Bislang hatten die Behörden davon abgesehen.

Einiges gegangen ist am Freitag und bereits in den Tagen zuvor auch bei den Kantonen. Erste haben bereits bekannt gegeben, die Booster-Impfung für alle zu öffnen. In Graubünden, Zug und Luzern beispielsweise erhält man die dritte Impfung bereits ab Montag. Zürich will damit nun ebenfalls am Montag starten, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Der Aargau gibt Auffrischimpfungs-Termine ab sofort für alle frei. Dank neuen Impfzentren sollen im Zürichbiet so künftig bis zu 10’000 «Booster» pro Tag verabreicht werden können. Im Kanton Thurgau kann man sich ab Montag für den dritten Piks anmelden. Laut BAG und EKIF entscheiden und kommunizieren die Kantone selber, ab wann sich die berechtigten Personen bei ihnen für den Booster anmelden können.