«Kontakte auf Minimum reduzieren»: Pflegekräfte appellieren an Bevölkerung und Politik
Die Intensivstationen in der Schweiz kommen immer mehr an ihre Belastungsgrenzen. Verschiedene Spitäler schlugen in den vergangenen Tagen bereits Alarm. «Wenn nicht schnell massive und wirksame Massnahmen beschlossen werden, werden Ärztinnen und Ärzte Triage-Entscheidungen fällen müssen», schreibt nun auch der Pflegefachverband (SBK) in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Das Gesundheitspersonal sei erschöpft, schreibt der Verband weiter. Es habe zu wenig spezialisiertes Personal auf den Notfall- und Intensivstationen. Viele Kolleginnen hätten zudem den Beruf verlassen, ihr Pensum reduziert oder seien selber an Corona erkrankt. «Der SBK fordert die Bevölkerung und die Politik dringend dazu auf, sofort zu handeln um die fünfte Welle zu brechen», heisst es in der Mitteilung weiter.
Konkret sollten persönliche Treffen «auf ein Minimum reduziert werden». Zudem müssten die Hygieneregeln eingehalten werden, unabhängig vom Impfstatus. Weiter fordern die Pflegenden einen einfachen Zugang zu Gratistests und Schutzkonzepte an Schulen. Auch das Pflegepersonal müsse umfassend geschützt werden, schreibt der SBK. Dazu gehöre unter anderem die Einhaltung von Ruhezeiten und der Schutz von Risikogruppen. Der Verband fordert zudem eine finanzielle Anerkennung im Wert von 1000 Franken monatlich, solange die Pandemie andauert. (agl)