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Tarife verlängert: Arztpraxen und Apotheken im Kanton Solothurn werden auch 2022 impfen

Andere Kantone haben bereits damit begonnen, die breite Bevölkerung zu boosten. Und nun zieht auch der Kanton Solothurn nach. Ab Mittwoch können sich alle ab 16 für den Booster anmelden. Voraussetzung ist, dass die zweite Impfung mindestens sechs Monate her ist.

Damit kommen aktuell rund 60’000 Solothurnerinnen und Solothurner in Frage – bis Ende Jahr werden es sogar 100’000 sein. Priorisiert werden Gesundheitsfachleute. Für sie werden Anfang Dezember separate Impftage durchgeführt. Für Lehrpersonen und Polizeibeamte werden im Januar Impftage folgen.

Der Kanton rechnet mit einem grossen Ansturm auf die Impftermine. Entsprechend hat er sich darauf vorbereitet. Zum einen werden Personen über 65 prioritär geimpft. Zum anderen werden die Impfkapazitäten weiter ausgebaut.

Die Öffnungszeiten der Impfzentren in Selzach und Trimbach werden ausgeweitet (die Öffnungszeiten finden sich hier). Auch hat die Regierung die Impftarife für Arztpraxen und Apotheken verlängert. Diese können damit bis im Juli 2022 die Impfung anbieten – wenn sie denn wollen.

Das Problem: Der Aufwand ist gross, die Entschädigung deckt diesen gerade so. 2022 sieht der Bund 29 Franken pro Impfung in Arztpraxen und 19,50 Franken pro Impfung in Apotheken vor. Um weitere dazu zu bringen, die Impfung anzubieten, legt der Kanton Solothurn Geld oben drauf: Die Impfungen in Arztpraxen sollen mit 40 Franken, diejenigen in Apotheken mit 33,50 Franken vergütet werden. Bei erwarteten 40’000 Impfungen in Praxen und Apotheken rechnet die Regierung mit Kosten von rund einer halben Million Franken.

Mit all diesen Massnahmen sei man dann gut aufgestellt, ist Peter Eberhard, Leiter des Gesundheitsamts, überzeugt: «Weil die Teams in den Impfzentren optimal eingespielt sind, ist der Kanton für die Boosterimpfung für alle bereit.» Bis zu 2500 Impfungen pro Tag könnten im Kanton Solothurn verabreicht werden.

Impfzentren boosten auch Junge mit Moderna

Wer unter 30 ist und die ersten beiden Male mit Moderna geimpft wurde, dem empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Impffragen, nun mit Pfizer zu boosten. Das ist allerdings nur eine Empfehlung. Das heisst konkret: Arztpraxen, Apotheken und Spitäler entscheiden selbst, welchen Impfstoff sie verabreichen. Wer die ersten beiden Male mit Moderna geimpft wurde, wird in den Impfzentren allerdings mit Moderna geboostet.

Im November setzte sich der Kanton das Ziel, 10’000 Erstimpfungen zu verabreichen. Dafür schaffte er sich vorübergehend einen Impfbus an und führte Impfkonzerte durch. Das ambitionierte Ziel wurde aber doch deutlich verfehlt: 4200 Erstimpfungen wurden im November gemacht. Das Fazit ist dennoch positiv: «Wir werten unsere Aktivitäten als Erfolg. Es ist gelungen, in entspannter Atmosphäre mit der Bevölkerung im Kontakt zu sein», sagt Eberhard.