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Folgen der Solothurner Verschärfungen: Terminus schliesst, Kofmehl sagt Partys und Konzerte ab

Die Fallzahlen steigen weiter an. Am Dienstag hat der Bundesrat eine ganze Reihe von Verschärfungen angekündigt. Diese werden allerdings erst noch beraten. Die Solothurner Regierung hat derweil schon reagiert.

Vergangene Woche hat sie bei den Altersheimen (Testpflicht fürs Personal, Zertifikatspflicht für Besucher) und Schulen (Maskenpflicht ab 7. Klasse) den Hebel angesetzt. Und unabhängig vom Bund hat sie nun weitere Massnahmen beschlossen.

Zwar ist die Situation in den Spitälern nach wie vor entspannt. Vier Covid-Patienten brauchten gestern Intensivbetreuung. Gleichzeitig waren elf Nicht-Covid-Patienten auf den Intensivstationen und zwei Betten waren frei. Die Regierung sagt aber klipp und klar: «Es ist zu befürchten, dass die Spitäler bald wieder überlastet sind.»

Um genau das zu verhindern, gelten ab Mittwoch Verschärfungen.

Maskenpflicht in Innenräumen – zusätzlich zum Zertifikat

In mehr oder weniger sämtlichen Innenräumen gilt neu Maskenpflicht – auch dort, wo bisher schon Zertifikatspflicht galt. Etwa bei sämtlichen öffentlichen Veranstaltungen, an Messen, in Restaurants, Bars, Clubs und Tanzlokalen. Wobei man in Restaurants und Bars die Masken am Tisch natürlich abziehen darf.

Weiter gilt die Maskenpflicht in Innenräumen von Betrieben der Kultur, Freizeit, Unterhaltung und des Sports. Betroffen sind also beispielsweise Theater, Konzertlokale oder – grundsätzlich – Fitnesszentren. Zwei Ausnahmen gibt es: Zum einen müssen Kinder unter zwölf keine Masken tragen. Zum anderen gilt die Pflicht auch nicht beim Ausüben von sportlichen oder kulturellen Aktivitäten. Heisst konkret in Fitnesszentren: Solange man sich im Raum bewegt, gilt Maskenpflicht. Sobald man am Gerät trainiert, darf man sie ausziehen. Auch bei privaten Veranstaltungen gilt eine Ausnahme: Dort gilt die Maskenpflicht nicht. Im Freien zudem erst bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen.

Und schliesslich verschärft die Regierung auch die Regeln beim Konsumieren: Das darf in Restaurants, Bars und Clubs und auch sonst überall nur noch sitzend geschehen.

Kofmehl sagt Partys ab, Terminus schliesst ganz

Am stärksten Betroffen von diesen Massnahmen sind die Clubs. Gefeiert werden darf nur noch mit Maske. Und trinken ist nur noch sitzend erlaubt. Das macht Partys und Konzerte mehr oder weniger unmöglich.

So spricht denn auch Dušan Nedeljković, Betreiber des Oltner Clubs Terminus, von einer de facto Schliessung: «Diese Massnahmen bedeuten für uns keine Einschränkungen, sondern die Schliessung.» Und weiter: «Die Regierung wäre lieber konsequent gewesen und hätte uns offiziell geschlossen.» Das Terminus wird bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Wobei Nedeljković betont: Er könne gar nicht anders, er müsse.

Ähnliches ist aus dem Solothurner Kofmehl zu erfahren. Dass an Partys nicht stehend konsumiert werden dürfe, das liesse sich unmöglich kontrollieren, sagt Geschäftsführer Pipo Kofmehl. Gleichzeitig generiere die Gastronomie einen wesentlichen Teil der Einnahmen.

Darum hat sich auch das Kofmehl entschlossen, bis auf Weiteres keine Partys und keine Konzerte mit stehendem Publikum mehr durchzuführen. Eine handvoll Anlässe mit sitzendem Publikum sind bis Ende Jahr noch geplant. Diese versuche man weiterhin durchzuführen. Auch bei einigen Konzerten ist geplant, mit den Künstlerinnen und Künstlern das Gespräch zu suchen, ob sie allenfalls vor sitzendem Publikum spielen würden.

Doch was dort herauskommt, ist noch offen. Denn auch das Kofmehl hat erst gestern von den Verschärfungen erfahren, die heute in Kraft treten. Ein sportlicher Zeitplan. So kurzfristig zu reagieren, das sei dann doch nicht ganz einfach.

Die Massnahmen gelten momentan bis und mit Ende Februar. Allerdings betont die Regierung: «Sollten sich die epidemiologische Lage und die Versorgungssituation in den Spitälern trotzdem weiter zuspitzen, sind weitergehende Beschränkungen nicht ausgeschlossen.»

Nebst den Auflagen hat die Regierung auch einige Empfehlungen angepasst. So empfiehlt sie Schulen und Bildungseinrichtungen etwa, möglichst flächendeckende Testangebote einzuführen. Auch empfiehlt sie, wo immer möglich ins Homeoffice zu wechseln.

Bundesrat will bedeutend weiter gehen

Die Massnahmen, die der Bundesrat aktuell diskutiert, gehen teilweise weit über das hinaus, was die Solothurner Regierung am Dienstag beschlossen hat. Je nachdem, wie der Bundesrat definitiv entscheidet, werden im Kanton Solothurn also schon bald weitere Verschärfungen dazukommen.